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Schach
Firouzja wendet sich von Iran ab

Bei der Schach-Weltmeisterschaft ist der Nachwuchs-Star Alireza Firouzja unter der neutralen Flagge des Schachweltverbandes angetreten. Grund dafür ist der Konflikt seines Heimatlandes Iran mit Israel. Firouzja will künftig offenbar in Frankreich leben.

Stefan Löffler im Gespräch mit Matthias Friebe |
Zwei Schachspieler spielen am 14.10.2015 bei der Blitzschach-Weltmeisterschaft in Berlin an einem Brett. Beim Blitzschach hat jeder Spieler drei Minuten Zeit für seine Züge. Foto: Gregor Fischer/dpa | Verwendung weltweit
Bei der Schnellschach-WM in Moskau hat kein iranischer Athlet teilgenommen (dpa)
Der Iran erlaubt es seinen Sportlern seit Jahren nicht, gegen israelische Kontrahenten anzutreten. Mit einem offiziellen Match eines israelischen Sportlers gegen einen iranischen Athleten, hätte man von iranischer Seite die Existenz des Staates Israels anerkannt, so die Überlegung dahinter. DLF-Schachexperte Stefan Löffler erklärt: Bei den Weltmeisterschaften im Schnellschach und Blitzschach in Moskau ist die iranische Nachwuchshoffnung Alireza Firouzja daher unter der Fahne der des Weltschachverbandes FIDE angetreten. Am ENde holte er den zweiten Platz hinter dem Norweger Magnus Carlsen.
Iranischen Sportverbänden werden Sanktionen angedroht
Zuvor hatte der Weltverband FIDE dem Iranischen Schachverband angedroht, ihn zu sperren, wenn sich die Spieler bei offiziellen Wettbewerben weiterhin weigern, gegen israelische Sportler anzutreten, so Löffler. Als Reaktion darauf hatte der iranische Schachbund alle Spieler zurückgezogen. Offenbar wolle der iranische Verband verhindern, dass er gesperrt wird, vermutet Löffler.
Firouzja wird als künfiter Weltstar gehandelt
Alireza Firouzja wollte die Nicht-Nominierung nicht akzeptieren. Weil er ohnehin schon seit sechs Monaten in Frankreich lebt, hat er sich offenbar vom Iran losgesagt, so Löffler. Durch Firouzjas Aktion zeigt sich auch eine neue Politik des Weltschachverbands. Über dreißig Jahre hat der Weltverband FIDE dafür gesorgt, dass israelische Sportler nicht gegen iranische Athleten antreten müssen. Ab dem Sommer sei dies aber anders, so Löffler. Der Weltverband habe dem Iran klar gesagt, er solle seine Politik ändern und dürfe seien Athleten nicht mehr zurückziehen, wenn sich iranisch-israelische Duelle andeuten.