Es ist das erste Mal, seit er im November 2013 Schachweltmeister wurde, dass Magnus Carlsen in Deutschland spielt. Und den Norweger erwartete ein würdiger Rahmen. Das Grenke Masters ist eines der stärksten bisher in Deutschland ausgerichteten Turniere.
Wie dramatisch Spitzenschach sein kann, haben wir heute hier in Baden-Baden erleben dürfen. Magnus Carlsen ist eigentlich einer, der selten eine Chance auslässt. Aber gegen den Franzosen Etienne Bacrot hat der Norweger gleich mehrere Gewinnwege verpasst und nur Remis gespielt.
Danach hätte Arkadi Naiditsch, die Nummer eins aus Deutschland, das Grenke Masters allein gewinnen können. Gegen Lewon Aronjan, vor kurzem noch die Nummer zwei der Welt, auch diese Partie endete remis.
Nun hätte Fabiano Caruana durch einen Sieg auf Platz eins gleichziehen können. Aber auch der für Italien spielende Amerikaner, inzwischen die Nummer zwei der Welt, fand nicht alle richtigen Züge und spielte unentschieden. Damit teilen Weltmeister Carlsen und Deutschlands Spitzenspieler Naiditsch den ersten Platz.
Für Carlsen ein standesgemäßes Resultat - für Naiditsch ein Riesenerfolg. Zu verdanken hat er ihn vor allem seinem verdienten Sieg gegen Carlsen im direkten Vergleich.
Von der Papierform war der Baden-Badener als Nummer 38 der Welt nicht auf Platz eins sondern auf dem vorletzten Platz erwartet worden. Nun macht der 29-Jährige einen Sprung um zehn Weltranglistenplätze nach vorn.