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Schach-Turnier in Jekaterinburg trotz Corona-Krise
"Man ist sich der Gefahr sehr wohl bewusst"

Im russischen Jekaterinburg wird trotz der Corona-Pandemie weiter Schach gespielt und der WM-Herausforderer von Magnus Carlsen ermittelt. Schachexperte Ulrich Stock von "Zeit Online" berichtet über ein Turnier, das "natürlich anders ist als sonst".

Ulrich Stock im Gespräch mit Astrid Rawohl |
YEKATERINBURG, RUSSIA - MARCH 17, 2020: Participants in the 2020 FIDE Candidates chess tournament at the Hyatt Regency Ekaterinburg Hotel. The event is to determine who will challenge Magnus Carlsen for the title of the World Chess Champion. The event is held behind closed doors due to the coronavirus pandemic. Alexei Kolchin/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS0D282B
In Jekaterinburg wird trotz Coronavirus der Herausforderer von Schach-Weltmeister Magnus Carlsen für die nächste WM gesucht. (imago images / ITAR-TASS)
Die teilnehmenden acht Großmeister müssen sich umstellen, berichtet der Schach-Experte, der das Turnier in Jekaterinburg via Livestream verfolgt. Für die Spieler sei es anders, "weil sie im Grunde ihr Hotel überhaupt nicht verlassen, sondern sich nur mit dem Fahrstuhl von ihrem Zimmer zum Spielraum begeben und ihr Essen sich auch auf die Stuben bringen lassen." Zweimal am Tag würden die Spieler medizinisch untersucht, "das heißt Fiebermessen und in den Rachen gucken", so Ulrich Stock.
Gemischte Gefühle bei diesem Turnier
Er würde das Turnier mit gemischten Gefühlen betrachten. Die Ausbreitung des Corona-Virus beschäftige natürlich alle sehr. "Zum anderen denke ich: gerade weil wir alle andere Sorgen haben, ist es ganz schön, wenn man ein bisschen Schach gucken kann. Schach ist ein Sport, der durch das Internet enorm an Attraktivität gewonnen hat."
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Die Spiele aus Jekaterinburg werden per Livestream in die ganze Welt übertragen, unter anderem von Titelverteidiger Magnus Carlsen live kommentiert. Sein Gegner für die nächste WM, die vermutlich ab Ende Dezember während der Expo 2020 in Dubai ausgetragen werden soll, wird bei diesem Turnier ermittelt. In den ersten Runden kam es schon zum Duell Fabiano Caruana gegen Ding Liren, "also Weltranglisten-Nummer zwei gegen Nummer drei und Weltranglisten-Nummer eins sitzt am Videostream und kommentiert das und macht spöttische Bemerkungen. Das gab's noch nicht."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.