Viswanathan Anand hat in der neunten Partie alles versucht, das Match noch zu wenden. Zunächst hat auch gut ausgesehen für den Inder. Carlsen fühlte sich in ernster Bedrängnis:
“Aus der Eröffnung heraus war klar, dass wir eine sehr unbalancierte Stellung bekommen. Ich war in ernster Gefahr, mattgesetzt zu werden - anders als in den vorigen Partien. Ich musste mich der Situation anpassen und ein Gegenspiel finden. Zu meinem Glück hat dann Anand gepatzt. Es war eine wirklich schwere Partie.“
Für die Zuschauer hier in Chennai war es ein Schock. Obwohl sie heute die interessanteste Partie des ganzen Matches gesehen haben, wollte fast niemand klatschen.
In den Jahren 2000 und 2007 wurde Anand Weltmeister, dreimal hat den Titel verteidigt. Seine Heimatstadt Chennai, das frühere Madras, ist das Zentrum des Schachlebens in Indien. Hier leben ein Dutzend Großmeister, die meisten haben gut bezahlte Stellen in staatlichen Unternehmen.
Mindestens 300 Trainer können im Bundesstaat Tamil Nadu vom Schach leben. Jede Schule muss nämlich seit vorigem Jahr Schach als Wahlfach anbieten. An der Schülermeisterschaft von Tamil Nadu haben mehr als eine Million Schüler und Schülerinenn teilgenommen. Chennai hat also nicht nur den wichtigsten Schachwettbewerb sondern auch den größten der Welt.