Der arktische Ozean ist ein unwirtliches Seegebiet mit winzigen Inseln. Lange Zeit hat sich kaum jemand dafür interessiert. Doch unter dem Meeresboden gibt es gewaltige Öl- und Gasvorkommen, die mehr und mehr das Interesse der fünf Anrainerstaaten des Nordpolarmeers wecken. Nach Schätzungen des Geologischen Dienstes der USA liegt ein Viertel der weltweiten Brennstoffreserven am Grund des arktischen Ozeans. Konflikte um Gebietsansprüche sind deshalb nach Meinung vieler Experten vorprogrammiert. Für die Ureinwohner der Arktis ist das ungewohnte Interesse vor allem ein zusätzlicher Störfaktor. Denn neben den ökologischen Folgen des Klimawandels sind es nun Pipelines und Fördertürme, mit denen sie leben müssen. Deshalb sei es wichtig, mit den Menschen zu kommunizieren, meint Ove Gudmestad, Professor für Marine Technologien an der norwegischen Universität in Stavanger, einer der Teilnehmer der Arctic Oil and Gas Conference.
"Ölfirmen, die in der Arktis arbeiten wollen, müssen mit den Ureinwohnern reden. Dann können sie beispielsweise auf die Paarungszeit von Tieren Rücksicht nehmen und die Ölleitungen so verlegen, dass beispielsweise Rentiere sie überqueren können."
Aant Elzinga, emeritierter Professor für Wissenschaftstheorie an der Universität Göteborg, bezweifelt jedoch, dass die Stimmen der Ureinwohner ernst genommen werden.
"Ich bin da nicht so optimistisch. Die Ureinwohner mit einzubeziehen, hat eher nur eine symbolische Funktion, mehr um sich zu rechtfertigen. Es wird viel darüber geredet, diese Menschen in die Verhandlungen mit einzubeziehen. Am Ende können sie die Entwicklungen, die ihnen nicht gefallen aber nur dann abblocken, wenn sie selbst genügend Geld und Ressourcen zur Verfügung haben."
Aant Elzinga beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Entwicklungen, die 1961 zum Abschluss des Antarktisvertrags geführt haben. Seitdem darf die unbewohnte Antarktis ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt werden. Ein Moratorium verhindert den Abbau von Bodenschätzen und der Vertrag soll dabei helfen, die die internationale Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Ebene zu fördern. Eine solche internationale Abmachung könnte möglicherweise auch in der Arktis getroffen werden, schlugen kürzlich Wissenschaftler im Fachmagazin Science vor. Um Konflikte um Förderrechte zu vermeiden, sollte der Grund des arktischen Ozeans zur internationalen Zone erklärt werden. Paul Berkman vom "Scott Polar Research Institute" der Universität Cambridge, einer der Autoren des Artikels.
"Die Wissenschaft wird meist als Werkzeug gesehen, mit dem menschliche Einflüsse beschrieben werden können oder neue Technologien entwickelt werden. Doch die vielleicht wichtigere Rolle der Wissenschaft ist, dass sie – unabhängig von wirtschaftlichen oder kulturellen Unterschieden - Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit schaffen kann. Das hat auch in anderen Bereichen funktioniert, zum Beispiel in der Antarktis: Auf der Höhe des Kalten Krieges ist es den Amerikanern und Sowjets gelungen, gemeinsame Interessen festzustellen und festzulegen, dass die Antarktis ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden darf. Und damit war die Wissenschaft die Grundlage für das erste Nuklearwaffen-Abkommen der Welt."
Die Voraussetzungen in der Arktis sind jedoch andere als jene in der Antarktis. In der Südpolregion leben wesentlich weniger Menschen und die Bodenschätze sind wesentlich schwieriger zugänglich, sagt Aant Elzinga.
"Ich glaube nicht, dass ein solcher Vertrag auch in der Arktis funktionieren kann. Dazu sind die wirtschaftlichen Interessen viel zu groß. In dem Teil der Antarktis, den der Vertrag umfasst, leben nur ein paar Wissenschaftler und ein paar andere Tiere. In der gesamten Arktis sind es aber vier Millionen Menschen und es werden immer mehr. Außerdem ist es hier wesentlich einfacher, die Öl und Gasvorkommen herauszuholen. In der Antarktis liegt eine drei Kilometer dicke Eisschicht über den Reserven. Vielleicht wird es irgendeine Vereinbarung in der Arktis geben, aber keine Abmachung, die so komfortabel ist wie der Antarktisvertrag."
Wie die Förderrechte im Nordpolarmeer politisch organisiert werden können, haben die Teilnehmer der Oil and Gas Konferenz in Oslo nicht diskutiert. Einig sind sie sich jedoch darin, dass die Förderung der Reserven nur durch eine internationale Zusammenarbeit möglich sein wird.
"Ölfirmen, die in der Arktis arbeiten wollen, müssen mit den Ureinwohnern reden. Dann können sie beispielsweise auf die Paarungszeit von Tieren Rücksicht nehmen und die Ölleitungen so verlegen, dass beispielsweise Rentiere sie überqueren können."
Aant Elzinga, emeritierter Professor für Wissenschaftstheorie an der Universität Göteborg, bezweifelt jedoch, dass die Stimmen der Ureinwohner ernst genommen werden.
"Ich bin da nicht so optimistisch. Die Ureinwohner mit einzubeziehen, hat eher nur eine symbolische Funktion, mehr um sich zu rechtfertigen. Es wird viel darüber geredet, diese Menschen in die Verhandlungen mit einzubeziehen. Am Ende können sie die Entwicklungen, die ihnen nicht gefallen aber nur dann abblocken, wenn sie selbst genügend Geld und Ressourcen zur Verfügung haben."
Aant Elzinga beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Entwicklungen, die 1961 zum Abschluss des Antarktisvertrags geführt haben. Seitdem darf die unbewohnte Antarktis ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt werden. Ein Moratorium verhindert den Abbau von Bodenschätzen und der Vertrag soll dabei helfen, die die internationale Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Ebene zu fördern. Eine solche internationale Abmachung könnte möglicherweise auch in der Arktis getroffen werden, schlugen kürzlich Wissenschaftler im Fachmagazin Science vor. Um Konflikte um Förderrechte zu vermeiden, sollte der Grund des arktischen Ozeans zur internationalen Zone erklärt werden. Paul Berkman vom "Scott Polar Research Institute" der Universität Cambridge, einer der Autoren des Artikels.
"Die Wissenschaft wird meist als Werkzeug gesehen, mit dem menschliche Einflüsse beschrieben werden können oder neue Technologien entwickelt werden. Doch die vielleicht wichtigere Rolle der Wissenschaft ist, dass sie – unabhängig von wirtschaftlichen oder kulturellen Unterschieden - Rahmenbedingungen für eine Zusammenarbeit schaffen kann. Das hat auch in anderen Bereichen funktioniert, zum Beispiel in der Antarktis: Auf der Höhe des Kalten Krieges ist es den Amerikanern und Sowjets gelungen, gemeinsame Interessen festzustellen und festzulegen, dass die Antarktis ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden darf. Und damit war die Wissenschaft die Grundlage für das erste Nuklearwaffen-Abkommen der Welt."
Die Voraussetzungen in der Arktis sind jedoch andere als jene in der Antarktis. In der Südpolregion leben wesentlich weniger Menschen und die Bodenschätze sind wesentlich schwieriger zugänglich, sagt Aant Elzinga.
"Ich glaube nicht, dass ein solcher Vertrag auch in der Arktis funktionieren kann. Dazu sind die wirtschaftlichen Interessen viel zu groß. In dem Teil der Antarktis, den der Vertrag umfasst, leben nur ein paar Wissenschaftler und ein paar andere Tiere. In der gesamten Arktis sind es aber vier Millionen Menschen und es werden immer mehr. Außerdem ist es hier wesentlich einfacher, die Öl und Gasvorkommen herauszuholen. In der Antarktis liegt eine drei Kilometer dicke Eisschicht über den Reserven. Vielleicht wird es irgendeine Vereinbarung in der Arktis geben, aber keine Abmachung, die so komfortabel ist wie der Antarktisvertrag."
Wie die Förderrechte im Nordpolarmeer politisch organisiert werden können, haben die Teilnehmer der Oil and Gas Konferenz in Oslo nicht diskutiert. Einig sind sie sich jedoch darin, dass die Förderung der Reserven nur durch eine internationale Zusammenarbeit möglich sein wird.