Freilebende Wölfe
Schafhalter fordern wolfsfreie Zonen

Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung verlangt die Einrichtung wolfsfreier Zonen. Für eine „aktive Bestandsregulierung" solle das Tier auf Grundlage des EU-Rechts umgehend in das Bundesjagdgesetz aufgenommen werden, so die Forderung.

08.07.2024
    Ein Wolf wendet den Kopf zur Seite.
    Seit Jahren gibt es Konflikte zwischen Nutztierhaltern und Naturschützern um die Wiederansiedelung des Wolfs in Deutschland (Archivbild). (Unsplash / Michael Larosa)
    "Es muss in Deutschland künftig auch Wolfausschlussareale geben, in denen territoriale Rudel nicht geduldet werden", sagte der Vereinsvorsitzende Schmücker in Winsen/Luhe. Das seien beispielsweise Deiche, alpine Regionen und urbane Gebiete, in denen Präventionsmaßnahmen wie eine flächendeckende Einzäunung nicht umsetzbar seien.
    Die bisherige Wolfspolitik habe im Wesentlichen darin bestanden, Probleme mit Wölfen zu verharmlosen, die Bestände kleinzureden und Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten, kritisierte Schmücker. Diese Politik sei "gescheitert und von der Realität überholt".

    Verband: Mehr als 2.700 freilebende Wölfe in Deutschland

    Er gehe aktuell von einer Wolfspopulation von deutlich mehr als 2.700 Tieren in Deutschland aus, sagte der Berufsschäfer. Die Population wachse "jährlich um über 30 Prozent exponentiell". Die Erhaltung einer vielgestaltigen Kulturlandschaft mit großflächigen Grünlandregionen sei "mit einer uneingeschränkten Ausbreitung der Wölfe nicht vereinbar", betonte Schmücker.
    In Ländern wie Frankreich und Schweden werde schon jetzt auf Basis des bestehenden europäischen Naturschutzrechts regulierend in die Wolfsbestände eingegriffen. Die in Schweden praktizierte Schutzjagd von Wölfen diene explizit dem Schutz der Tierhaltung und sei EU-rechtskonform.
    Diese Nachricht wurde am 08.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.