Geldsorgen
Schalke plant Gründung einer Genossenschaft

Der hoch verschuldete FC Schalke 04 will eine Fördergenossenschaft gründen und dadurch mehr Geld von seinen Fans einnehmen. Der festgeschriebene Zweck der Fördergenossenschaft soll sein, in Infrastrukturprojekte des Vereins zu investieren.

    Eine Eckfahne des Fußball-Vereins Schalke 04
    Stadion des Fußball-Vereins Schalke 04 (IMAGO / Nordphoto / IMAGO / nordphoto GmbH / Christian Schulze)
    Wie der Verein in einer Mitteilung bekanntgab, steht zunächst die Schalker Arena im Fokus. Diese ist im Besitz einer Stadiongesellschaft, an der wiederum der Verein zu 85 Prozent beteiligt ist. "Indem wir Anteile der Stadiongesellschaft an die Genossenschaft verkaufen, bringen wir Kapital in den Verein", sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann der Funke Mediengruppe: "Um uns aus den finanziellen Fesseln zu lösen, müssen wir Geld in den Verein holen". Der Fußball-Zweitligist hofft so auf eine zweistellige Millionensumme. 
    Schalke 04 hat nach eigenen Angaben aktuell rund 160 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Allein im Jahr 2023 seien rund 16 Millionen Euro an Zinsen fällig gewesen. "Uns fehlt Geld, um zum Beispiel in den Sport und die Infrastruktur zu investieren", fügte Tillmann hinzu.

    Nur für Mitglieder und Unternehmen

    Genossenschaftsanteile können nur Schalker Vereinsmitglieder und Unternehmen erwerben. Sie erhalten aber kein Mitspracherecht. Wie teuer die Anteile werden, stehe noch nicht fest. Auch nicht die Höhe einer möglichen Rendite. Tillmann betonte allerdings: "Wer hohe Renditen sucht, sollte anderswo investieren".
    Auch der Bundesligist FC St. Pauli will mit einer neu gegründeten Genossenschaft Stadion-Anteile veräußern. Die Hanseaten hoffen auf rund 30 Millionen Euro Einnahmen.
    Diese Nachricht wurde am 18.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.