"With the 24th pick in the 2013 NFL Draft the Indianapolis Colts select Björn Werner, Defensive End, Florida State."
Das Warten hinter den Kulissen am Donnerstagabend dauerte drei Stunden. Dann war es endlich vorbei. Roger Goodell, der Commissioner, machte es offiziell.
Björn Werner aus Berlin hatte es geschafft. Er ist der nächste Footballspieler aus Deutschland in der NFL. Und seine neue Heimat liegt mitten in Amerika. In Indianapolis. Bei den Colts, einer Mannschaft, die zu den besseren der 32 Teams in der National Football League gehört.
Hinter ihm liegen zwei Jahre in einem Internat in Connecticut und drei Jahre an einer Universität in Tallahassee, der Hauptstadt des Bundesstaats Florida. Fünf Jahre, in denen der 22-Jährige auf nichts anderes hingearbeitet hatte, als an diesem wichtigen Tag in der Radio City Music Hall in Manhattan gut abzuschneiden.
Werner wusste, wie wenig er dazu beitragen konnte, bei diesem traditionellen Schönheitswettbewerb, genannt Draft, von einer ganz bestimmten Mannschaft ausgewählt zu werden.
"Das System der Draft ist sehr kompliziert. Das schlechteste Team von der letzten Saison nimmt zuerst. In der Draft da willst du so früh wie möglich genommen werden. Desto früher desto mehr Geld ist es. Du kannst nicht aussuchen, wohin du gehst."
Diese Mischung aus Fatalismus und Ehrgeiz ist nützlich, um in der Sportmaschinerie der USA zu überleben. Werner war da vorab ganz pragmatisch.
"Kein Traumteam. Das Team, das mich nimmt, wird mein favorite Team sein."
Die sanfte Stimme täuscht. Werner lebt und atmet Football intensiv:
"Es ist wirklich halt so ein Männersport, wie man sich das vorstellt. Wer kann überleben auf dem Spielfeld? Sagen wir es mal ganz harsch: Das ist Ich gegen dich und kann ich dich umhauen. Das ist dieses intensive Ding. Wer ist stärker? Bist du der Hammer oder bist du der Nagel? So ist es auch auf dem Feld. Du willst halt der krasseste Typ sein."
Die Sportart braucht solche Typen mit Gladiatoren-Mentalität. Und zwar ständig. Denn sie verschleißt Menschen im großen Stil. Obwohl auf dem Platz jeweils immer nur elf stehen, kommt ein NFL-Kader denn auch auf 50 Spieler. Deren Karriere ist im Schnitt nach knapp vier Jahren zu Ende. Weshalb die NFL, die das System der Draft in den dreißiger Jahren erfunden hatte, jedes Jahr jedem Team sieben sogenannte Picks gibt.
Dagegen ist die NBA geradezu sparsam. Sie kommt für ihre Mannschaften mit ganzen zweien aus. Der Grund: ein Kader besteht nur aus 15 Profis.
Die nächste NBA-Draft findet übrigens im Juni statt. Auch hier gibt es deutsche Aspiranten. Es ist Elias Harris, der ähnlich wie Werner jahrelang ein Stipendium an einem amerikanischen College hatte – und zwar in der Basketballhochburg Gonzaga. Und es ist Dennis Schröder. Der Bundesligaspieler aus Braunschweig meldete sich in dieser Woche offiziell bei der NBA zur Draft an.
Die Wahrscheinlichkeit, von einem Klub gezogen zu werden, ist für beide leider nicht besonders hoch. Im Fall von Harris etwa, der aus Speyer kommt, liegt es an einer durchschnittlichen Saison, die vor wenigen Wochen vor Millionen von amerikanischen Fernsehzuschauern in der zweiten Runde der Playoffs um die Meisterschaft enttäuschend zu Ende ging. Der Eindruck blieb bei den Scouts hängen.
Aber selbst wenn ein Team zugreift, bedeutet das für einen Spieler noch nicht zwingend eine Karriere in der besten Basketball-Liga der Welt. Eines der markantesten Beispiele ist die Geschichte von Peter Fehse aus Halle an der Saale. Der wurde 2002 als insgesamt 49. in der zweiten Runde gedraftet – von den Seattle SuperSonics.
Fehse, einst ein stark eingeschätztes Talent auf der Position des Power Forward, hat kein einziges NBA-Spiel bestritten, war oft verletzt und landete irgendwann in seiner Heimat in der Oberliga.
Das Warten hinter den Kulissen am Donnerstagabend dauerte drei Stunden. Dann war es endlich vorbei. Roger Goodell, der Commissioner, machte es offiziell.
Björn Werner aus Berlin hatte es geschafft. Er ist der nächste Footballspieler aus Deutschland in der NFL. Und seine neue Heimat liegt mitten in Amerika. In Indianapolis. Bei den Colts, einer Mannschaft, die zu den besseren der 32 Teams in der National Football League gehört.
Hinter ihm liegen zwei Jahre in einem Internat in Connecticut und drei Jahre an einer Universität in Tallahassee, der Hauptstadt des Bundesstaats Florida. Fünf Jahre, in denen der 22-Jährige auf nichts anderes hingearbeitet hatte, als an diesem wichtigen Tag in der Radio City Music Hall in Manhattan gut abzuschneiden.
Werner wusste, wie wenig er dazu beitragen konnte, bei diesem traditionellen Schönheitswettbewerb, genannt Draft, von einer ganz bestimmten Mannschaft ausgewählt zu werden.
"Das System der Draft ist sehr kompliziert. Das schlechteste Team von der letzten Saison nimmt zuerst. In der Draft da willst du so früh wie möglich genommen werden. Desto früher desto mehr Geld ist es. Du kannst nicht aussuchen, wohin du gehst."
Diese Mischung aus Fatalismus und Ehrgeiz ist nützlich, um in der Sportmaschinerie der USA zu überleben. Werner war da vorab ganz pragmatisch.
"Kein Traumteam. Das Team, das mich nimmt, wird mein favorite Team sein."
Die sanfte Stimme täuscht. Werner lebt und atmet Football intensiv:
"Es ist wirklich halt so ein Männersport, wie man sich das vorstellt. Wer kann überleben auf dem Spielfeld? Sagen wir es mal ganz harsch: Das ist Ich gegen dich und kann ich dich umhauen. Das ist dieses intensive Ding. Wer ist stärker? Bist du der Hammer oder bist du der Nagel? So ist es auch auf dem Feld. Du willst halt der krasseste Typ sein."
Die Sportart braucht solche Typen mit Gladiatoren-Mentalität. Und zwar ständig. Denn sie verschleißt Menschen im großen Stil. Obwohl auf dem Platz jeweils immer nur elf stehen, kommt ein NFL-Kader denn auch auf 50 Spieler. Deren Karriere ist im Schnitt nach knapp vier Jahren zu Ende. Weshalb die NFL, die das System der Draft in den dreißiger Jahren erfunden hatte, jedes Jahr jedem Team sieben sogenannte Picks gibt.
Dagegen ist die NBA geradezu sparsam. Sie kommt für ihre Mannschaften mit ganzen zweien aus. Der Grund: ein Kader besteht nur aus 15 Profis.
Die nächste NBA-Draft findet übrigens im Juni statt. Auch hier gibt es deutsche Aspiranten. Es ist Elias Harris, der ähnlich wie Werner jahrelang ein Stipendium an einem amerikanischen College hatte – und zwar in der Basketballhochburg Gonzaga. Und es ist Dennis Schröder. Der Bundesligaspieler aus Braunschweig meldete sich in dieser Woche offiziell bei der NBA zur Draft an.
Die Wahrscheinlichkeit, von einem Klub gezogen zu werden, ist für beide leider nicht besonders hoch. Im Fall von Harris etwa, der aus Speyer kommt, liegt es an einer durchschnittlichen Saison, die vor wenigen Wochen vor Millionen von amerikanischen Fernsehzuschauern in der zweiten Runde der Playoffs um die Meisterschaft enttäuschend zu Ende ging. Der Eindruck blieb bei den Scouts hängen.
Aber selbst wenn ein Team zugreift, bedeutet das für einen Spieler noch nicht zwingend eine Karriere in der besten Basketball-Liga der Welt. Eines der markantesten Beispiele ist die Geschichte von Peter Fehse aus Halle an der Saale. Der wurde 2002 als insgesamt 49. in der zweiten Runde gedraftet – von den Seattle SuperSonics.
Fehse, einst ein stark eingeschätztes Talent auf der Position des Power Forward, hat kein einziges NBA-Spiel bestritten, war oft verletzt und landete irgendwann in seiner Heimat in der Oberliga.