"Extrem laut & unglaublich nah" von Stephen Daldry
"Ich versuche ein Schloss für diesen Schlüssel zu finden. Er war in einem Briefumschlag von meinem Vater. – Tut mir leid. Ich weiß nichts über den Schlüssel oder deinen Vater."
Der elfjährige Oskar durchstreift New York, um ein Rätsel zu lösen. Ein letztes Rätsel, das mit seinem verstorbenen Vater zu tun hat. Ein Jahr nach dessen Tod hat Oskar den Briefumschlag mit dem geheimnisvollen Schlüssel gefunden. Einziger Hinweis ist das auf dem Umschlag gekritzelte Wort "Black". So wie früher, als ihn sein Vater immer wieder mit ausgeklügelten Schnitzeljagden überrascht hat, begibt sich Oskar auch diesmal auf die Suche. Sein verwegener Plan: Er will allen 472 im New Yorker Telefonbuch aufgelisteten Personen mit dem Namen Black einen Besuch abstatten.
"Sicher dass Sie ihn nicht gekannt haben' Thomas Schell' Er war im Gebäude. Am 11. September."
Thomas Schell hat es nicht mehr geschafft aus dem World Trade Center zu fliehen. Für Oskar ist sein Vater die wichtigste Bezugsperson gewesen. Doch wie soll der Junge weiterleben ohne den Menschen, den er am meisten geliebt hat' Ohne den Menschen, der ihm seine Ängste genommen und seine Ticks, die autistische Züge erkennen lassen, akzeptiert hat'
"Viele Leute sagen, ich bin immer sehr eigenartig. Vor einiger Zeit wurde ich sogar einmal auf Asperger getestet. ... Die Ergebnisse waren nicht eindeutig."
"Extrem laut & unglaublich nah" handelt nicht vom Leben mit der Katastrophe, sondern vom Weiterleben danach. Der Film erzählt von Verlust, Abschiednehmen und Neubeginn. Das kollektive Trauma einer Nation nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wird somit ausgespart. Oskar sucht nach einer Erklärung für den sinnlosen Tod des Vaters. Dass der junge Protagonist nur erlöst werden kann, wenn er sich auf eine Odyssee begibt, um das passende Schloss zu seinem Schlüssel zu finden, kann wohl kaum originell genannt werden. So simpel die Metapher der Geschichte – so sentimental, manchmal geradezu kitschig der Tonfall des ganzen Films. Wirklich berührende Momente – bislang eine Stärke von Regisseur Stephen Daldry – sind hier rar und allenfalls in den Szenen zu finden, in denen ein von Max von Sydow gespielter stummer Greis Oskar auf seiner Spurensuche begleitet.
"Extrem laut & unglaublich nah" von Stephen Daldry – zwiespältig!
Der elfjährige Oskar durchstreift New York, um ein Rätsel zu lösen. Ein letztes Rätsel, das mit seinem verstorbenen Vater zu tun hat. Ein Jahr nach dessen Tod hat Oskar den Briefumschlag mit dem geheimnisvollen Schlüssel gefunden. Einziger Hinweis ist das auf dem Umschlag gekritzelte Wort "Black". So wie früher, als ihn sein Vater immer wieder mit ausgeklügelten Schnitzeljagden überrascht hat, begibt sich Oskar auch diesmal auf die Suche. Sein verwegener Plan: Er will allen 472 im New Yorker Telefonbuch aufgelisteten Personen mit dem Namen Black einen Besuch abstatten.
"Sicher dass Sie ihn nicht gekannt haben' Thomas Schell' Er war im Gebäude. Am 11. September."
Thomas Schell hat es nicht mehr geschafft aus dem World Trade Center zu fliehen. Für Oskar ist sein Vater die wichtigste Bezugsperson gewesen. Doch wie soll der Junge weiterleben ohne den Menschen, den er am meisten geliebt hat' Ohne den Menschen, der ihm seine Ängste genommen und seine Ticks, die autistische Züge erkennen lassen, akzeptiert hat'
"Viele Leute sagen, ich bin immer sehr eigenartig. Vor einiger Zeit wurde ich sogar einmal auf Asperger getestet. ... Die Ergebnisse waren nicht eindeutig."
"Extrem laut & unglaublich nah" handelt nicht vom Leben mit der Katastrophe, sondern vom Weiterleben danach. Der Film erzählt von Verlust, Abschiednehmen und Neubeginn. Das kollektive Trauma einer Nation nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wird somit ausgespart. Oskar sucht nach einer Erklärung für den sinnlosen Tod des Vaters. Dass der junge Protagonist nur erlöst werden kann, wenn er sich auf eine Odyssee begibt, um das passende Schloss zu seinem Schlüssel zu finden, kann wohl kaum originell genannt werden. So simpel die Metapher der Geschichte – so sentimental, manchmal geradezu kitschig der Tonfall des ganzen Films. Wirklich berührende Momente – bislang eine Stärke von Regisseur Stephen Daldry – sind hier rar und allenfalls in den Szenen zu finden, in denen ein von Max von Sydow gespielter stummer Greis Oskar auf seiner Spurensuche begleitet.
"Extrem laut & unglaublich nah" von Stephen Daldry – zwiespältig!
"Sommer auf dem Land" von Radek Wegrzyn
"Wann rast du wieder zurück nach Berlin? – Vielleicht bleibe ich noch hier."
Auch der polnische Konzertpianist Bogdan muss einen Schicksalsschlag verarbeiten. Seine Frau Iza, der er ewige Liebe geschworen hat, als die Beiden noch Kinder waren, ist nach einer schweren Krankheit gestorben. Unfähig wieder ins alte Leben zurückzukehren, bleibt Bogdan in seinem Heimatdorf. Mit dem Tod seiner Frau scheint auch Bogdans Liebe zur Musik gestorben zu sein. Bis zu dem Tag, an dem für ihn feststeht, dass die Milchkuh Klara auf dem Hof seiner Mutter Iza sein muss. Denn immer wenn ihr Bogdan Mozart vorspielt, sprudelt die Milch nur so aus dem Euter und verzaubert mit ihrem eigentümlichen Geschmack das Ganze Dorf. Bogdans Mutter glaubt, ihr Sohn sei dem Wahnsinn verfallen und schaltet den Pfarrer ein, der Bogdan wieder zur Besinnung bringen soll.
"Finger weg von meiner Frau! – Beende den Exorzismus! Du lasterhafter Kuhverführer. – Wenn ich ein Psychiater wäre, würde ich euch Bekloppten alle ins Irrenhaus stecken."
Aus einer tragischen Situation entwickelt Regisseur Radek Wegrzyn Werdjschüün in "Sommer auf dem Land" eine flotte Landpartie, die immer mehr groteske Züge annimmt. Da verzeiht man dem wunderlichen Film mit seiner seltsamen Mixtur aus Liebestragödie und Posse gern, dass nicht jeder Einfall und jeder Dialog sitzen.
"Sommer auf dem Land" von Radek Wegrzyn – akzeptabel!
Auch der polnische Konzertpianist Bogdan muss einen Schicksalsschlag verarbeiten. Seine Frau Iza, der er ewige Liebe geschworen hat, als die Beiden noch Kinder waren, ist nach einer schweren Krankheit gestorben. Unfähig wieder ins alte Leben zurückzukehren, bleibt Bogdan in seinem Heimatdorf. Mit dem Tod seiner Frau scheint auch Bogdans Liebe zur Musik gestorben zu sein. Bis zu dem Tag, an dem für ihn feststeht, dass die Milchkuh Klara auf dem Hof seiner Mutter Iza sein muss. Denn immer wenn ihr Bogdan Mozart vorspielt, sprudelt die Milch nur so aus dem Euter und verzaubert mit ihrem eigentümlichen Geschmack das Ganze Dorf. Bogdans Mutter glaubt, ihr Sohn sei dem Wahnsinn verfallen und schaltet den Pfarrer ein, der Bogdan wieder zur Besinnung bringen soll.
"Finger weg von meiner Frau! – Beende den Exorzismus! Du lasterhafter Kuhverführer. – Wenn ich ein Psychiater wäre, würde ich euch Bekloppten alle ins Irrenhaus stecken."
Aus einer tragischen Situation entwickelt Regisseur Radek Wegrzyn Werdjschüün in "Sommer auf dem Land" eine flotte Landpartie, die immer mehr groteske Züge annimmt. Da verzeiht man dem wunderlichen Film mit seiner seltsamen Mixtur aus Liebestragödie und Posse gern, dass nicht jeder Einfall und jeder Dialog sitzen.
"Sommer auf dem Land" von Radek Wegrzyn – akzeptabel!
"Die Thomaner" von Paul Smaczny und Günter Atteln
"Wenn einem das auch gesagt wird, 800 Jahre Thomanerchor, dann denkt man sich erst mal: 800 Jahre – wie haben die das überhaupt gemacht das zu erhalten' Da steht man davor und denkt sich: Das kann doch eigentlich gar nicht sein. Und dann wird einem dann bewusst: Moment mal, ich bin doch Teil davon."
Sie sind zwischen zehn und 18 Jahre alt. Und sie sind Teil eines der ältesten Chöre der Welt. Gegründet 1212 in Leipzig, feiern die Thomaner am 20. März ihr 800-jähriges Bestehen. Der perfekte Zeitpunkt also sich einer Institution anzunähern, die nicht nur acht Jahrhunderte, sondern auch die unterschiedlichsten politischen Systeme und Kunstepochen überdauert hat. Die beiden Dokumentarfilmer Paul Smaczny und Günter Atteln liefern in "Die Thomaner" Einblicke in den Proben- und Schulalltag, zeigen den Chor auf Konzertreise durch Südamerika und sind mit der Kamera dabei, wenn zum Beginn des Schuljahrs die Neuen im Chor aufgenommen werden.
"Der Thomaner-Chor wird gemessen an den Profichören dieser Welt. Aber er ist der Chor, der immer wieder anders zusammengesetzt ist."
Die Ausnahmestellung der Thomaner stellt eine Herausforderung dar für Lehrer wie für Schüler. Soziale Kompetenz mit Leistungsanspruch und dem Streben nach dem Klangideal zu verbinden, lautet das ehrgeizige Ziel. "Die Thomaner" gewährt einen Einblick in diese ganz eigene Welt. Und das ehrlich, amüsant und stimmungsvoll.
"Die Thomaner" von Paul Smaczny und Günter Atteln – empfehlenswert!
Sie sind zwischen zehn und 18 Jahre alt. Und sie sind Teil eines der ältesten Chöre der Welt. Gegründet 1212 in Leipzig, feiern die Thomaner am 20. März ihr 800-jähriges Bestehen. Der perfekte Zeitpunkt also sich einer Institution anzunähern, die nicht nur acht Jahrhunderte, sondern auch die unterschiedlichsten politischen Systeme und Kunstepochen überdauert hat. Die beiden Dokumentarfilmer Paul Smaczny und Günter Atteln liefern in "Die Thomaner" Einblicke in den Proben- und Schulalltag, zeigen den Chor auf Konzertreise durch Südamerika und sind mit der Kamera dabei, wenn zum Beginn des Schuljahrs die Neuen im Chor aufgenommen werden.
"Der Thomaner-Chor wird gemessen an den Profichören dieser Welt. Aber er ist der Chor, der immer wieder anders zusammengesetzt ist."
Die Ausnahmestellung der Thomaner stellt eine Herausforderung dar für Lehrer wie für Schüler. Soziale Kompetenz mit Leistungsanspruch und dem Streben nach dem Klangideal zu verbinden, lautet das ehrgeizige Ziel. "Die Thomaner" gewährt einen Einblick in diese ganz eigene Welt. Und das ehrlich, amüsant und stimmungsvoll.
"Die Thomaner" von Paul Smaczny und Günter Atteln – empfehlenswert!