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Schiedsrichter bei Geisterspielen
Weniger Emotionen, aber auch weniger Schauspielerei

Leiser, weniger Proteste, weniger Schauspielerei: Die Geisterspiele verändern den Job der Bundesliga-Schiedsrichter deutlich, erklärt Schiedsrichterlehrwart Alexander Feuerherdt im Dlf. Die Emotionen fehlten aber auch den Unparteiischen.

Alexander Feuerherdt im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Wolfsburgs Maximilian Arnold verabschiedet sich nach dem Spiel von Assistent Dominik Schaal und Schiedsrichter Felix Brych mit einem Fußabklatschen.
Verabschiedung von Schiedsrichtern und Spielern in der Bundesliga (picture alliance/Tobias Hase/dpa - Pool/dpa)
"Es gab insgesamt weniger Emotionen, weniger Protest. Es gab auch weniger Schauspielerei", fasst Schiedsrichterlehrwart und Podcaster Alexander Feuerherdt den ersten Spieltag der Bundesliga nach der Corona-Pause zusammen. "Die Spieler scheinen das vor allem zu machen, wenn Publikum da ist, und ich glaube, da haben die Schiedsrichter es einfacher gehabt, heute."
Feuerherdt spricht von einer Kreisliga-Atmosphäre, die die Schiedsrichter durchaus kennen: "Die Schiedsrichter vermissen die Emotionen, ganz klar. Aber es ist nicht unbedingt schwerer für sie auf dem Feld."
Alex Feuerherdt sitzt an einem Mikrofon
Alex Feuerherdt im Dlf-Studio (Dlf)
Die Unparteiischen hätten in diversen Videokonferenzen über ihre Coronatests und die Geisterspiele gesprochen. "Wie kann man sich darauf vorbereiten? Was für eine Atmosphäre erwartet einen da? Was hört man? Was hört man nicht? Wie geht man damit um? Es gibt Schiedsrichter, die hatten schon Geisterspiele: Deniz Aytekin zum Beispiel, der heute sein zweites gepfiffen hat, oder Daniel Siebert. Die haben auch ein bisschen davon berichtet. Also da hat es schon eine spezielle Vorbereitung gegeben."
Die Unparteiischen hatten zwar kein Mitspracherecht beim Wiederbeginn der Liga und den Voraussetzungen dafür. Schiedsrichter haben allerdings die Möglichkeit, sich nicht zur Verfügung zu stellen. Diese Option hat aber bisher wohl noch niemand gezogen, sagt Feuerherdt.
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Die Fußball-Bundesliga spielt wieder. Seifert, Rummenigge, Watzke, Laschet und Söder hätten das einfach durchgezogen, kommentiert Klaas Reese. Die diversen Gegenargumente und Komplikationen seien kleingeredet worden. Normalität oder Freude für die Fußballfans würden die Spiele nicht bringen.
Da die Hygienevorschriften kein Bestandteil der Fußballregeln sind, sind die Schiedsrichter für ihre Einhaltung nicht zuständig, erklärt Feuerherdt. "Und ich glaube, sie sind auch ganz froh. Also einen Spieler zu verwarnen mit einer gelben Kartte, weil er auf den Boden spuckt, oder weil er einen Mitspieler anfasst, nach einem Tor wäre, glaube ich, seltsam. Also, wenn das in irgendeiner Form geahndet werden soll, dann muss sich die DFL etwas überlegen, aber die Schiedsrichter nicht."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassung wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.