"Es waren Veränderungen da, es war ein Misstrauen da, es war Zurückhaltung in manchen Bereichen da. Der Punkt, der dann auch als ganz klar erkennbarer Ausbruch der Erkrankung festzumachen war, passierte an einem Wochenende, als ich weggefahren war, meine Tochter war 19 und ich bekam einen Anruf: Sie ist in der Klinik und ich bin dann in die Klinik gefahren, psychiatrische Klinik und ich kam in die Klinik und war völlig entsetzt, weil ich kannte ein psychiatrische Klinik nicht, ich kannte meine Tochter nicht wieder, ich konnte mit ganzen Situation nichts anfangen, es war das perfekte Grauen."
"Man weiß nichts. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, ich weiß nicht, welche Perspektive auf mich zu kommt, ich weiß nicht, wie sich das entwickelt. Eine psychische Erkrankung eines nahen Familienmitglieds macht auch das eigene Leben zu einem völlig anderen. All das, was an Lebensplanung, an Vorstellung, an Überlegung vorhanden war, ist nicht mehr da."
"Meine Tochter hat unendliche Angst gehabt. Ich bin mit ihr, ich erinnere mich gut, eine ganz Nacht lang über den Innenstadtwall gewandert und meine Sandalen haben das nicht sehr gut überstanden. Aber ich habe mitbekommen, dass sie Angst hatte, schlafen zu gehen, weil die Welt ist vergiftet. Man sieht es, sämtliche Fenster sind dunkel. Ich sage: Überlege doch mal, die Leute schlafen, es ist nachts um drei. Nein, die schlafen nicht, die sind nicht mehr da, weil alles vergiftet ist. Wenn ich das heute sehe: Natürlich ist die Umwelt vergiftet, aber der Grad der Wahrnehmung war zu dem Zeitpunkt einwandfrei verrückt."
"Was das Leben beeinträchtigt, ist die ständige Ungewissheit, das ständige Nichtwissen, was als nächstes passiert. Und selbst, wenn man glaubt, man hat so alle möglichen Situationen schon mal erlebt, wird man überrascht sein, denn es gibt bei jeder akuten Krise eine neue Qualität, es gibt Situationen, mit denen man noch gar nicht gerechnet hat und diese ständige Verunsicherung macht krank.
"
"Es gibt keine aufsuchende Familienhilfe. Und das ist das große Elend. Einfach jemand, der von außen in eine Situationen kommt und in die Familiensituation entlastet. Wo man sagen kann: Ich gehe heute Abend mal ins Kino ohne den Hintergedanken: Geht das gut? Ist das überhaupt möglich? "
"Man weiß nichts. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, ich weiß nicht, welche Perspektive auf mich zu kommt, ich weiß nicht, wie sich das entwickelt. Eine psychische Erkrankung eines nahen Familienmitglieds macht auch das eigene Leben zu einem völlig anderen. All das, was an Lebensplanung, an Vorstellung, an Überlegung vorhanden war, ist nicht mehr da."
"Meine Tochter hat unendliche Angst gehabt. Ich bin mit ihr, ich erinnere mich gut, eine ganz Nacht lang über den Innenstadtwall gewandert und meine Sandalen haben das nicht sehr gut überstanden. Aber ich habe mitbekommen, dass sie Angst hatte, schlafen zu gehen, weil die Welt ist vergiftet. Man sieht es, sämtliche Fenster sind dunkel. Ich sage: Überlege doch mal, die Leute schlafen, es ist nachts um drei. Nein, die schlafen nicht, die sind nicht mehr da, weil alles vergiftet ist. Wenn ich das heute sehe: Natürlich ist die Umwelt vergiftet, aber der Grad der Wahrnehmung war zu dem Zeitpunkt einwandfrei verrückt."
"Was das Leben beeinträchtigt, ist die ständige Ungewissheit, das ständige Nichtwissen, was als nächstes passiert. Und selbst, wenn man glaubt, man hat so alle möglichen Situationen schon mal erlebt, wird man überrascht sein, denn es gibt bei jeder akuten Krise eine neue Qualität, es gibt Situationen, mit denen man noch gar nicht gerechnet hat und diese ständige Verunsicherung macht krank.
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"Es gibt keine aufsuchende Familienhilfe. Und das ist das große Elend. Einfach jemand, der von außen in eine Situationen kommt und in die Familiensituation entlastet. Wo man sagen kann: Ich gehe heute Abend mal ins Kino ohne den Hintergedanken: Geht das gut? Ist das überhaupt möglich? "