Der Kopf sinkt auf die Schreibtischplatte, der Kuli fällt aus der Hand – kurz nach dem Mittagessen ist der Büroschlaf doch der gesündeste – und das ist nicht unbedingt nur ein Witz. Ärzte bestätigen, dass ein kurzes Nickerchen am Mittag während der Arbeitszeit für neue Kräfte und mehr Konzentration sorgt, sagt der Schlafmediziner Prof. Dr. Torsten Bauer vom "Emil von Behring"-Krankenhaus in Berlin:
"Der Ursprung des Mittagsschlafes liegt in der sogenannten zirkadiären Rhythmik, also im 24-Stunden-Rhythmus des Körpers, den wir unser eigen nennen. Jeder kennt das, abends wird man müde, morgens ist man wieder wach. Es gibt eben auch den sogenannten Mittagsdip, also die Leistungsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit lässt in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr nach, und das ist der Grund, warum man in dieser Zeit mal aussteigen sollte."
Das möchte auch der Deutsche Gewerkschaftsbund für die Arbeitnehmer erreichen. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach möchte eine Siesta in Deutschland einführen. Arbeitgeber sollen ihren Mitarbeitern geeignete Räume zur Verfügung stellen, in denen kurze Schlafpausen eingelegt werden können. Die verschlafene Zeit müsse natürlich nachgeholt werden, könne dann aber viel effektiver genutzt werden. Viele Arbeitnehmer können sich das nicht vorstellen:
"Ja, wenn die Arbeitszeit dadurch verlängert wird, ich meine, da ist eine längere Pause dann wahrscheinlich. Essen und Schlafen dauern länger als nur Arbeiten. Ich möchte nicht länger arbeiten dafür. Ein Mittagsschläfchen – ich weiß nicht, ob ich danach wieder hochkommen würde, wenn man Mittag isst, dann ist es ja so, dass man danach müde wird. Nein, ich halte keinen Mittagsschlaf, ich schlafe nicht gerne mittags, weil ich danach zu nichts mehr zu gebrauchen bin. Ich schlafe wenn, dann zu lange wahrscheinlich."
In der Tat – es kommt auf die Länge des Schlafes an. Eine mehrstündige Siesta, wie früher in südlichen Ländern üblich, empfiehlt der Schlafmediziner nicht:
"Die Länge des Schlafes, darüber wird trefflich gestritten, sollte nicht zu lang sein. Sie erinnern sich sicher noch an die Diskussion ums Powernapping, das war von fünf bis zehn Jahren mal ganz in. Also kürzeste Schlafzeiten, nicht länger als 20 Minuten, sind das, was man heute empfiehlt. Wenn es länger wird, wird es eher kontraproduktiv. Erstens verschiebt sich selbstverständlich die Arbeitszeit in den Abend hinein, das müssen Sie nacharbeiten, und die Erholungszeit wird dadurch nicht besser."
Firmen wie BASF, Opel, Lufthansa oder die Hornbach-Baumärkte stellen jetzt bereits ihren Mitarbeitern Räume für kurze Schlafpausen zur Verfügung. Auch in China oder Taiwan ist es üblich, sich nach dem Mittagessen mit einem Schläfchen zu erholen. In Japan wird der Schlaf in der Öffentlichkeit sogar während der Arbeitskonferenzen zelebriert. Bei uns schläft in der Regel nur, wer zu Hause arbeitet oder sich seine Zeit einteilen kann.
"Ich mache das am Nachmittag ohnehin. Wenn ich Lehrer bin und komme nach Hause, lege ich mich erst mal eine dreiviertel Stunde hin. Ich finde das sehr gut, man hat so eine Mittagsmüdigkeit, dass man mal eine halbe Stunde einfach die Augen zumacht, statt am Schreibtisch zu hängen. 20 Minuten helfen schon, nur nach dem Essen mal die Augen zumachen, dann kann man viel besser arbeiten."
Sogenanntes Powernapping liegt allerdings nicht jedem. Viele setzen sich dabei so unter Druck, dass sie gar nicht erst einschlafen können, fürchten, dass das Telefon klingelt oder sie nicht mehr rechtzeitig aufzuwachen. Schnellen Büroschlaf kann man allerdings trainieren, sagt Professor Torsten Bauer:
"Das kann man sehr gut trainieren, und da empfiehlt sich immer der sogenannte Fernfahrerwecker. Sie nehmen einen Schlüsselbund oder irgendetwas in die Hand, versuchen sich auf dem Stuhl zu entspannen und einzuschlafen, und sobald der Schlüssel auf den Boden fällt, werden Sie ja wieder wach. Das trainiert zumindest das Einschlafen. Und dann ist die Frage, wie Sie wieder aufwachen können. Mit ein wenig Training können Sie fast 15, 20 Minuten genau schlafen."
Das hilft unter anderem dabei, das Herzinfarktrisiko zu senken – jedenfalls solange der Chef nicht wutentbrannt während des Schläfchens ins Zimmer kommt und auf die Schreibtischplatte haut. Ein leichtes Mittagessen und ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft ist deshalb oft bei uns vielfach die bessere Alternative, das Suppenkoma am Mittag zu überwinden.
"Der Ursprung des Mittagsschlafes liegt in der sogenannten zirkadiären Rhythmik, also im 24-Stunden-Rhythmus des Körpers, den wir unser eigen nennen. Jeder kennt das, abends wird man müde, morgens ist man wieder wach. Es gibt eben auch den sogenannten Mittagsdip, also die Leistungsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit lässt in der Zeit zwischen 12 und 14 Uhr nach, und das ist der Grund, warum man in dieser Zeit mal aussteigen sollte."
Das möchte auch der Deutsche Gewerkschaftsbund für die Arbeitnehmer erreichen. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach möchte eine Siesta in Deutschland einführen. Arbeitgeber sollen ihren Mitarbeitern geeignete Räume zur Verfügung stellen, in denen kurze Schlafpausen eingelegt werden können. Die verschlafene Zeit müsse natürlich nachgeholt werden, könne dann aber viel effektiver genutzt werden. Viele Arbeitnehmer können sich das nicht vorstellen:
"Ja, wenn die Arbeitszeit dadurch verlängert wird, ich meine, da ist eine längere Pause dann wahrscheinlich. Essen und Schlafen dauern länger als nur Arbeiten. Ich möchte nicht länger arbeiten dafür. Ein Mittagsschläfchen – ich weiß nicht, ob ich danach wieder hochkommen würde, wenn man Mittag isst, dann ist es ja so, dass man danach müde wird. Nein, ich halte keinen Mittagsschlaf, ich schlafe nicht gerne mittags, weil ich danach zu nichts mehr zu gebrauchen bin. Ich schlafe wenn, dann zu lange wahrscheinlich."
In der Tat – es kommt auf die Länge des Schlafes an. Eine mehrstündige Siesta, wie früher in südlichen Ländern üblich, empfiehlt der Schlafmediziner nicht:
"Die Länge des Schlafes, darüber wird trefflich gestritten, sollte nicht zu lang sein. Sie erinnern sich sicher noch an die Diskussion ums Powernapping, das war von fünf bis zehn Jahren mal ganz in. Also kürzeste Schlafzeiten, nicht länger als 20 Minuten, sind das, was man heute empfiehlt. Wenn es länger wird, wird es eher kontraproduktiv. Erstens verschiebt sich selbstverständlich die Arbeitszeit in den Abend hinein, das müssen Sie nacharbeiten, und die Erholungszeit wird dadurch nicht besser."
Firmen wie BASF, Opel, Lufthansa oder die Hornbach-Baumärkte stellen jetzt bereits ihren Mitarbeitern Räume für kurze Schlafpausen zur Verfügung. Auch in China oder Taiwan ist es üblich, sich nach dem Mittagessen mit einem Schläfchen zu erholen. In Japan wird der Schlaf in der Öffentlichkeit sogar während der Arbeitskonferenzen zelebriert. Bei uns schläft in der Regel nur, wer zu Hause arbeitet oder sich seine Zeit einteilen kann.
"Ich mache das am Nachmittag ohnehin. Wenn ich Lehrer bin und komme nach Hause, lege ich mich erst mal eine dreiviertel Stunde hin. Ich finde das sehr gut, man hat so eine Mittagsmüdigkeit, dass man mal eine halbe Stunde einfach die Augen zumacht, statt am Schreibtisch zu hängen. 20 Minuten helfen schon, nur nach dem Essen mal die Augen zumachen, dann kann man viel besser arbeiten."
Sogenanntes Powernapping liegt allerdings nicht jedem. Viele setzen sich dabei so unter Druck, dass sie gar nicht erst einschlafen können, fürchten, dass das Telefon klingelt oder sie nicht mehr rechtzeitig aufzuwachen. Schnellen Büroschlaf kann man allerdings trainieren, sagt Professor Torsten Bauer:
"Das kann man sehr gut trainieren, und da empfiehlt sich immer der sogenannte Fernfahrerwecker. Sie nehmen einen Schlüsselbund oder irgendetwas in die Hand, versuchen sich auf dem Stuhl zu entspannen und einzuschlafen, und sobald der Schlüssel auf den Boden fällt, werden Sie ja wieder wach. Das trainiert zumindest das Einschlafen. Und dann ist die Frage, wie Sie wieder aufwachen können. Mit ein wenig Training können Sie fast 15, 20 Minuten genau schlafen."
Das hilft unter anderem dabei, das Herzinfarktrisiko zu senken – jedenfalls solange der Chef nicht wutentbrannt während des Schläfchens ins Zimmer kommt und auf die Schreibtischplatte haut. Ein leichtes Mittagessen und ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft ist deshalb oft bei uns vielfach die bessere Alternative, das Suppenkoma am Mittag zu überwinden.