" Leider nimmt die Zahl der Patienten in der letzten Zeit deutlich zu, ich erinnere mich sehr gut an eine junge Patientin, die durch Internetaktivitäten in der Nacht - Videospiele, chatten, sms schreiben und viele andere Dinge – Fernsehen – so ihren Schlaf-Wachrhythmus durcheinander gebracht hatte, dass die tagsüber nur noch geschlafen hat und jegliche sozialen Kontakte abgebrochen waren, sie konnte nicht mehr in die Schule gehen und hatte eine deutliche Depressionssymptomatik."
Alfred Wiater ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin und arbeitet in der Kinderklinik des Krankenhauses Köln-Porz. Jedes fünfte Grundschulkind hat Schlafprobleme, sagt er – bei den Elfjährigen ist es sogar jedes dritte. Und: In Deutschland hängen Kinder und Jugendliche immer länger vor dem Bildschirm. Sie schauen fern, chatten in sozialen Netzwerken oder spielen Computerspiele – und das im Durchschnitt fünfeinhalb Stunden pro Tag.
"Die Problematik bei exzessivem Medienkonsum ist, dass dadurch Schlafstörungen entstehen, wir sehen insbesondere Ein- und Durchschlafstörungen, wir sehen auch Alpträume bei diesen Patienten und das führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Tagesverhaltens, mit dann auch psychischen Störungen wie Stimmungsschwankungen im Sinne von depressiven Verstimmungen aber auch emotionalen Störungen und im Extremfall auch eine erhöhte Gewaltbereitschaft."
In der Schule bauen die Kinder oft ab. Wenn sie unausgeschlafen sind, können sie sich tagsüber kaum konzentrieren. Sie brauchen auch wesentlich länger, um sich etwas zu merken.
"Wir wissen aus viele Studien, dass ein gesunder Schlaf für das Abspeichern von Lerninhalten ganz entscheidend ist, und wenn dieser Schlaf gestört ist, kommt es zu Lernproblemen, die Kinder können sich die Inhalte nicht mehr merken."
Besonders schlecht wirken sich dabei aggressive Ballerspiele aus. Sie scheinen das Aufnehmen von Lerninhalten regelrecht zu blockieren.
" …so dass ein Lernen, nachdem diese Spiele gemacht worden sind, nicht mehr möglich ist. "
Den Eltern würde aber gar nicht auffallen, dass ihre Kinder an Schlafstörungen leiden. Dabei können gerade die Eltern viel zu einem guten Schlaf beitragen, sagt Alfred Wiater.
"Eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der kindlichen Befindlichkeit gegenüber zu steigern, ist z.B. sich am Abend vor dem Schlafengehen sich zu dem Kind ans Bett zu setzen, und ein Gespräch zu führen, wie der Tag war, wie das Befinden ist, und eventuelle Sorgen die die Kinder haben, ernst zu nehmen, und ihnen aber für die Nacht, die kommende, Ihnen erstmal etwas Entspannung zukommen zu lassen mit dem Hinweis, Probleme in Ruhe am nächsten Tag zu lösen."
Eine weitere Möglichkeit: Ein Schlaf-Wach-Protokoll führen.
"Da gibt es entsprechende Vordrucke, wo die Eltern oder auch die Kinder selber dann über einen Verlauf von zwei bis drei Wochen dann ihre Tagesaktivitäten und ihre Schlafqualität selber eintragen, und für den Schlafmediziner ist das eine sehr gute Grundlage, um den Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder und Jugendlichen zu beurteilen."
In den meisten Fällen lassen sich die Schlafprobleme mit ein paar einfachen Regeln in den Griff bekommen. Grundschüler sollten maximal eine Stunde pro Tag vor einem Bildschirm verbringen. Und: Eltern sollten auf eine gute Schlafhygiene achten.
"Dass man den Tag zum Abend hin ausklingen lassen sollte, dass man die Mahlzeiten möglichst etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen abgeschlossen haben sollte, dass man Reizeinwirkungen also auch Fernsehen oder PC-Aktivitäten vor dem Schlafengehen in der letzten Stunde vermeidet und ein konstantes und monotones Schlafritual durchführt, um zur Entspannung zu kommen, und Einschlafstörungen zu vermeiden."
In besonders schweren Fällen müssen die jungen Patienten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Wie das computersüchtige Mädchen, das die ganze Nacht vor dem Rechner verbracht und nur noch tagsüber geschlafen hat. Sie musste in einer Verhaltenstherapie lernen, dass es noch andere Dinge als das Internet gibt. Lesen, Sport treiben, oder Freunde treffen - in der realen Welt.
Alfred Wiater ist Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin und arbeitet in der Kinderklinik des Krankenhauses Köln-Porz. Jedes fünfte Grundschulkind hat Schlafprobleme, sagt er – bei den Elfjährigen ist es sogar jedes dritte. Und: In Deutschland hängen Kinder und Jugendliche immer länger vor dem Bildschirm. Sie schauen fern, chatten in sozialen Netzwerken oder spielen Computerspiele – und das im Durchschnitt fünfeinhalb Stunden pro Tag.
"Die Problematik bei exzessivem Medienkonsum ist, dass dadurch Schlafstörungen entstehen, wir sehen insbesondere Ein- und Durchschlafstörungen, wir sehen auch Alpträume bei diesen Patienten und das führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Tagesverhaltens, mit dann auch psychischen Störungen wie Stimmungsschwankungen im Sinne von depressiven Verstimmungen aber auch emotionalen Störungen und im Extremfall auch eine erhöhte Gewaltbereitschaft."
In der Schule bauen die Kinder oft ab. Wenn sie unausgeschlafen sind, können sie sich tagsüber kaum konzentrieren. Sie brauchen auch wesentlich länger, um sich etwas zu merken.
"Wir wissen aus viele Studien, dass ein gesunder Schlaf für das Abspeichern von Lerninhalten ganz entscheidend ist, und wenn dieser Schlaf gestört ist, kommt es zu Lernproblemen, die Kinder können sich die Inhalte nicht mehr merken."
Besonders schlecht wirken sich dabei aggressive Ballerspiele aus. Sie scheinen das Aufnehmen von Lerninhalten regelrecht zu blockieren.
" …so dass ein Lernen, nachdem diese Spiele gemacht worden sind, nicht mehr möglich ist. "
Den Eltern würde aber gar nicht auffallen, dass ihre Kinder an Schlafstörungen leiden. Dabei können gerade die Eltern viel zu einem guten Schlaf beitragen, sagt Alfred Wiater.
"Eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der kindlichen Befindlichkeit gegenüber zu steigern, ist z.B. sich am Abend vor dem Schlafengehen sich zu dem Kind ans Bett zu setzen, und ein Gespräch zu führen, wie der Tag war, wie das Befinden ist, und eventuelle Sorgen die die Kinder haben, ernst zu nehmen, und ihnen aber für die Nacht, die kommende, Ihnen erstmal etwas Entspannung zukommen zu lassen mit dem Hinweis, Probleme in Ruhe am nächsten Tag zu lösen."
Eine weitere Möglichkeit: Ein Schlaf-Wach-Protokoll führen.
"Da gibt es entsprechende Vordrucke, wo die Eltern oder auch die Kinder selber dann über einen Verlauf von zwei bis drei Wochen dann ihre Tagesaktivitäten und ihre Schlafqualität selber eintragen, und für den Schlafmediziner ist das eine sehr gute Grundlage, um den Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder und Jugendlichen zu beurteilen."
In den meisten Fällen lassen sich die Schlafprobleme mit ein paar einfachen Regeln in den Griff bekommen. Grundschüler sollten maximal eine Stunde pro Tag vor einem Bildschirm verbringen. Und: Eltern sollten auf eine gute Schlafhygiene achten.
"Dass man den Tag zum Abend hin ausklingen lassen sollte, dass man die Mahlzeiten möglichst etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen abgeschlossen haben sollte, dass man Reizeinwirkungen also auch Fernsehen oder PC-Aktivitäten vor dem Schlafengehen in der letzten Stunde vermeidet und ein konstantes und monotones Schlafritual durchführt, um zur Entspannung zu kommen, und Einschlafstörungen zu vermeiden."
In besonders schweren Fällen müssen die jungen Patienten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Wie das computersüchtige Mädchen, das die ganze Nacht vor dem Rechner verbracht und nur noch tagsüber geschlafen hat. Sie musste in einer Verhaltenstherapie lernen, dass es noch andere Dinge als das Internet gibt. Lesen, Sport treiben, oder Freunde treffen - in der realen Welt.