Phil Cologne - die Suche hat begonnen. Mit diesen fast magisch anmutenden Worten wird das viertägige Philosophie-Spektakel in Köln beworben. Wonach gesucht wird, weiß Mitveranstalter Rainer Osnowski:
"Nach der Weisheit natürlich. Nur die Weisheit ist natürlich auch immer eine große Annäherung, keine Fata Morgana, aber eine Annäherung."
Die Philosophie dient inzwischen nicht nur als Annäherung an die Weisheit, sondern auch als Annäherung an unsere komplexe Zeit. Wer sich dem modernen Leben stellen will, besucht philosophische Wochenendseminare mit Titeln wie "Kreatives Denken lernen" oder "In welcher Welt wollen wir leben." Fragen, die in früheren Zeiten unter anderem von der Religion beantwortet wurden.
Warum Kinder kriegen, warum auf dem Land leben, die Philosophie im Film und im Fußball - Die ehemals so hoch angesehene Wissenschaft scheint zum Etikett zu verkommen. Kaum ein Unternehmen, das keine Businessphilosophie vorzuweisen hat, kaum eine Bestsellerliste, die nicht mindestens ein Buch der neuen Denker ganz oben in den Listen führt. Svenja Flaspöhler, Chefredakteurin des "Philosophie"-Magazins:
"Das ist natürlich eine Verflachung und eine Banalisierung des Begriffs. Philosophie ist ja kein Motto, sondern Philosophie ist eine ganz bestimmte Art des Fragens, des Staunens und auch des Hinterfragens, und genau das machen Firmen erst einmal nicht, sondern sie wollen etwas verkaufen, und darum geht es bei der Philosophie absolut nicht."
Philosophie soll zum Denken anregen und Menschen dazu bewegen, über komplexe Fragestellungen zu grübeln. Und weil der Mensch nicht gern alleine grübelt, der Coach kein echter Denksparringspartner ist, trifft man sich zu philosophischen Teepartys, findet man in London ein Geschäft, das philosophische Lebenshilfeprodukte anbietet und mit dem Philosophie-Festival in Köln nun eine Veranstaltung, die Philosophie zur Wissenschaft für den Alltag erklärt.
"Diese philosophischen Fragen berühren ja unser Alltagsleben. Zukunft der Menschheit, wie sind unsere Moralvorstellungen, großes Thema Sterbehilfe, wie gehen wir mit diesem Thema um, welche moralischen Hintergründe gibt es dabei, die zu berücksichtigen sind, welche Gedankengänge können wir in Gang setzen, um sich diesem Thema a) persönlich und b) gesellschaftlich zu nähern. Das ist eigentlich das übergeordnete Interesse daran."
So finden sich auf der phil.COLOGNE Veranstaltungen mit Titeln wie "God is a DJ, nur Musik heilt meine Wunden" oder "Let it be - von der Schönheit des Nichtstuns". Es diskutieren Philosophen mit Künstlern, Soziologen, Politikern. Und ein Philosophie-Slam namens "Schlag den Platon" darf natürlich auch nicht fehlen. Verkommt die Philosophie zum Blockbuster? Nein, keineswegs, meint Svenja Flaßpöhler vom "Philosophie Magazin". Die Philosophie erhält nur langsam den Platz zurück, den sie jahrhundertelang innehatte:
"Das wird ja schon wunderbar daran deutlich, dass Sokrates auf den Markt gegangen ist, um mit den Menschen zu philosophieren also sich wirklich zu öffnen, für alles neugierig zu sein für die Geschichten, die jemand erzählt und ihn eben wirklich auch ernst zu nehmen in den Fragen, die er hat."
Fragen gibt es viele in der heute so komplexen Gesellschaft. Auch die Philosophie hat nicht auf alles eine Antwort, aber sie kann vielleicht eine Richtung weisen. Und fungiert hin und wieder schon fast als Therapieersatz.
"Also der, der in eine Therapie geht, möchte sich gerne selbst erkennen, der möchte wissen, warum er ganz bestimmte Dinge tut oder vielleicht auch nicht tut. Und natürlich will auch der, der philosophiert sich selbst erkennen, wissen, wie er in der Welt steht, wissen was er in dieser Welt überhaupt tun soll beziehungsweise überhaupt tun muss."
Die phil.COLOGNE geht vom 26. bis zum 30. Juni 2013
"Nach der Weisheit natürlich. Nur die Weisheit ist natürlich auch immer eine große Annäherung, keine Fata Morgana, aber eine Annäherung."
Die Philosophie dient inzwischen nicht nur als Annäherung an die Weisheit, sondern auch als Annäherung an unsere komplexe Zeit. Wer sich dem modernen Leben stellen will, besucht philosophische Wochenendseminare mit Titeln wie "Kreatives Denken lernen" oder "In welcher Welt wollen wir leben." Fragen, die in früheren Zeiten unter anderem von der Religion beantwortet wurden.
Warum Kinder kriegen, warum auf dem Land leben, die Philosophie im Film und im Fußball - Die ehemals so hoch angesehene Wissenschaft scheint zum Etikett zu verkommen. Kaum ein Unternehmen, das keine Businessphilosophie vorzuweisen hat, kaum eine Bestsellerliste, die nicht mindestens ein Buch der neuen Denker ganz oben in den Listen führt. Svenja Flaspöhler, Chefredakteurin des "Philosophie"-Magazins:
"Das ist natürlich eine Verflachung und eine Banalisierung des Begriffs. Philosophie ist ja kein Motto, sondern Philosophie ist eine ganz bestimmte Art des Fragens, des Staunens und auch des Hinterfragens, und genau das machen Firmen erst einmal nicht, sondern sie wollen etwas verkaufen, und darum geht es bei der Philosophie absolut nicht."
Philosophie soll zum Denken anregen und Menschen dazu bewegen, über komplexe Fragestellungen zu grübeln. Und weil der Mensch nicht gern alleine grübelt, der Coach kein echter Denksparringspartner ist, trifft man sich zu philosophischen Teepartys, findet man in London ein Geschäft, das philosophische Lebenshilfeprodukte anbietet und mit dem Philosophie-Festival in Köln nun eine Veranstaltung, die Philosophie zur Wissenschaft für den Alltag erklärt.
"Diese philosophischen Fragen berühren ja unser Alltagsleben. Zukunft der Menschheit, wie sind unsere Moralvorstellungen, großes Thema Sterbehilfe, wie gehen wir mit diesem Thema um, welche moralischen Hintergründe gibt es dabei, die zu berücksichtigen sind, welche Gedankengänge können wir in Gang setzen, um sich diesem Thema a) persönlich und b) gesellschaftlich zu nähern. Das ist eigentlich das übergeordnete Interesse daran."
So finden sich auf der phil.COLOGNE Veranstaltungen mit Titeln wie "God is a DJ, nur Musik heilt meine Wunden" oder "Let it be - von der Schönheit des Nichtstuns". Es diskutieren Philosophen mit Künstlern, Soziologen, Politikern. Und ein Philosophie-Slam namens "Schlag den Platon" darf natürlich auch nicht fehlen. Verkommt die Philosophie zum Blockbuster? Nein, keineswegs, meint Svenja Flaßpöhler vom "Philosophie Magazin". Die Philosophie erhält nur langsam den Platz zurück, den sie jahrhundertelang innehatte:
"Das wird ja schon wunderbar daran deutlich, dass Sokrates auf den Markt gegangen ist, um mit den Menschen zu philosophieren also sich wirklich zu öffnen, für alles neugierig zu sein für die Geschichten, die jemand erzählt und ihn eben wirklich auch ernst zu nehmen in den Fragen, die er hat."
Fragen gibt es viele in der heute so komplexen Gesellschaft. Auch die Philosophie hat nicht auf alles eine Antwort, aber sie kann vielleicht eine Richtung weisen. Und fungiert hin und wieder schon fast als Therapieersatz.
"Also der, der in eine Therapie geht, möchte sich gerne selbst erkennen, der möchte wissen, warum er ganz bestimmte Dinge tut oder vielleicht auch nicht tut. Und natürlich will auch der, der philosophiert sich selbst erkennen, wissen, wie er in der Welt steht, wissen was er in dieser Welt überhaupt tun soll beziehungsweise überhaupt tun muss."
Die phil.COLOGNE geht vom 26. bis zum 30. Juni 2013