Komponist Georg Friedrich Haas hat ein neues Schlagzeugkonzert geschrieben. Als Solist benötigt Christoph Sietzen dafür eine "Klangwand" aus 48 Metallgegenständen. Diese hat er beim Schrotthändler gefunden. Dabei seien Metallteile, die hohe und scharfe Klänge hervorbringen, einfacher aufzutreiben gewesen als jene, mit denen sich tiefere, obertonreiche Klänge produzieren lassen. Der Schlagzeuer ist schließlich bei den Ölfässern fündig geworden.
Vom Wert eines Instruments
Wenn es um Instrumente wie eine tolle Geige geht, vielleicht sogar eine Stradivari, sind schnell Millionensummen im Spiel. Man spricht dann von einem "wertvollen" Instrument und meint damit oft nicht nur den Preis, sondern auch den musikalischen Wert. Die 370 Euro, die Christoph Sietzen beim Schrotthändler bezahlt hat, klingen dagegen nach Peanuts. Dennoch haben die Metallteile für ihn einen musikalischen Wert. Wichtig sei, dass eine Idee und eine Klangvorstellung dahinter stecken, so Sietzen.
LKW-Führerschein von Vorteil
Die Frage, ob der Schlagzeuger manchmal Geiger oder Pianisten beneidet, die auf die Bühne kommen, ihr Instrument auspacken oder bereits spielfertig vorfinden und dann einfach loslegen können, beantwortet Christoph Sietzen mit einem klaren Ja. "Das Ab- und Aufbauen ist sicher nicht mein größter Spaß!" Man werde jedoch entschädigt dadurch, ein fast unbegrenztes Instrumentarium zu haben. Logistisch bedeutet dies für Schlagzeuger allerdings auch, dass sie bei Reisen oft nicht mehr mit einem 3,5 Tonner auskommen.