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'SchLAue Kiste' gegen Vorurteile

Seit zwei Monaten wird die 'SchLAue Kiste' im Schulunterricht und in Beratungsstellen eingesetzt. Dahinter verbirgt sich ein schwul-lesbisches Aufklärungsprojekt, das vom NRW-Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit unterstützt wird. Die Kiste arbeitet mit Anschauungsmaterialien, die gängige Klischees über Homosexuelle zum Thema machen. Pascal Belling vom Düsseldorfer Ministerium erklärt: "Indem wir ganz nüchtern und sachlich darüber sprechen und informieren, wollen wir Vorurteile und Aggressionen abbauen. Wenn in einer Klasse selber homosexuelle Jugendliche sind, dass diese - möglicherweise auch unausgesprochen - eine gewisse Stärkung in ihrem Schwul- oder Lesbischsein erfahren."

    Bislang finden Aufklärungsprojekte über Homosexualität in den Schulen kaum statt. Der Pädagoge Stefan Timmermanns, der derzeit über das Thema promoviert, hat Schüler der Klassen sechs bis zehn zu ihrer Haltung gegenüber Homosexualität befragt. Dabei stellte er fest, dass es ein Großteil der befragten Schüler interessant finden würde, im Unterricht mehr über Homosexualität zu erfahren. Doch bislang, so Timmermanns, gibt es für Lehrer kaum Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich: "Man kann nicht sagen, dass an jeder Uni jemand kompetentes sitzt und dass Veranstaltungen regelmäßig angeboten werden." Die 'SchLAue Kiste', an deren Konzeption der Pädagoge beteiligt war, kann dazu beitragen, Pädagogen Instrumentarien an die Hand zu geben, wie das Thema möglichst unverkrampft im Unterricht behandelt werden könnte.

    Weitere Informationen: http://www.schlau-nrw.de/schlauekiste.htm