Roman Stocker ist nicht nur Ingenieur am renommierten MIT in Boston, sondern auch Katzenfreund. Und vor dreieinhalb Jahren geschah etwas, das der wissenschaftlichen Laufbahn des gebürtigen Italieners eine neue Richtung geben sollte.
"Eines Morgens, als ich zu Hause frühstückte, beobachtete ich meine Katze, wie sie Wasser aus ihrem Napf schleckte. Und da dachte ich mir: Hinter diesem an sich so simplen Prozess des Trinkens könnte sich womöglich ein interessantes biomechanisches Problem verbergen. Nur: Jeder, der schon mal eine Katze beim Trinken beobachtet hat, weiß, dass das viel zu schnell geht, als dass man es mit bloßem Auge verfolgen könnte."
Also tat sich Stocker mit einigen Forscherkollegen zusammen, besorgte sich eine Hochgeschwindigkeitskamera und nahm seine Katze beim Schlabbern ins Visier. Sein Verdacht sollte sich bestätigen: Bereits die ersten Superzeitlupen-Aufnahmen bewiesen, dass Katzen auf höchst ungewöhnliche Weise trinken – und zwar überaus trickreich.
"Es gab gleich mehrere Überraschungen. Wir wussten anfangs ja noch nicht mal, wie die Katze ihre Zunge beim Trinken überhaupt formt. Unsere Analysen zeigten, dass sich die Zungenspitze nicht etwa wie bei einem Hund nach vorne wölbt, um eine Art Löffel zu formen. Stattdessen wölbt sie sich nach hinten! Die zweite Überraschung war, dass die Zunge gar nicht ins Wasser eintaucht, sondern nur die Wasseroberfläche berührt, um gleich darauf wieder hochzuschnellen."
Also: Im Gegensatz zu einer Hundezunge schöpft die Katzenzunge das Wasser nicht aus dem Napf, sondern sie zieht es regelrecht heraus. Das Wasser bleibt nämlich kurz an der Katzenzunge kleben, und wenn das Tier die Zunge wieder nach oben schnellen lässt, entsteht dabei ganz kurz ein Unterdruck. Dieser Unterdruck zieht eine kleine Säule aus dem Wasser. Und bevor diese Wassersäule wieder nach unten fallen kann, schnappt die Katze zu – und das Wasser ist im Maul. Das alles passiert bemerkenswert präzise und bemerkenswert schnell.
"Katzen schlecken drei bis vier Mal pro Sekunde. Dabei nehmen sie jedes Mal eine Flüssigkeitsmenge von 0,1 Milliliter auf. Die beeindruckendste Zahl aber ist die Geschwindigkeit, mit der die Katzenzunge beim Trinken nach vorne schnellt: Es ist fast ein Meter pro Sekunde – ganz schön beeindruckend für so ein kleines Tier."
"Zum Abschluss unseres Projekts wollten wir noch sehen, ob sich unsere Ergebnisse auch auf Großkatzen übertragen lassen, zum Beispiel auf Tiger, Löwen und Leoparden. Um das herauszufinden, statteten wir unserem Zoo von Boston einen Besuch ab, um dort mit unserer Hochgeschwindigkeitskamera zu filmen. Außerdem schauten wir uns Videos bei YouTube an, die Löwen oder Leoparden beim Trinken zeigen, aufgenommen zum Beispiel während einer Safari in Afrika."
Das Ergebnis: Auch Tiger und Löwen trinken nach demselben artistischen Prinzip wie ihre kleinen Verwandten. Nur sind ihre Zungen dabei nicht ganz so fix: Statt viermal pro Sekunde schaffen sie es nur zweimal. Und das heißt: Eins zu null für Felis catus, die gemeine Hauskatze.
"Eines Morgens, als ich zu Hause frühstückte, beobachtete ich meine Katze, wie sie Wasser aus ihrem Napf schleckte. Und da dachte ich mir: Hinter diesem an sich so simplen Prozess des Trinkens könnte sich womöglich ein interessantes biomechanisches Problem verbergen. Nur: Jeder, der schon mal eine Katze beim Trinken beobachtet hat, weiß, dass das viel zu schnell geht, als dass man es mit bloßem Auge verfolgen könnte."
Also tat sich Stocker mit einigen Forscherkollegen zusammen, besorgte sich eine Hochgeschwindigkeitskamera und nahm seine Katze beim Schlabbern ins Visier. Sein Verdacht sollte sich bestätigen: Bereits die ersten Superzeitlupen-Aufnahmen bewiesen, dass Katzen auf höchst ungewöhnliche Weise trinken – und zwar überaus trickreich.
"Es gab gleich mehrere Überraschungen. Wir wussten anfangs ja noch nicht mal, wie die Katze ihre Zunge beim Trinken überhaupt formt. Unsere Analysen zeigten, dass sich die Zungenspitze nicht etwa wie bei einem Hund nach vorne wölbt, um eine Art Löffel zu formen. Stattdessen wölbt sie sich nach hinten! Die zweite Überraschung war, dass die Zunge gar nicht ins Wasser eintaucht, sondern nur die Wasseroberfläche berührt, um gleich darauf wieder hochzuschnellen."
Also: Im Gegensatz zu einer Hundezunge schöpft die Katzenzunge das Wasser nicht aus dem Napf, sondern sie zieht es regelrecht heraus. Das Wasser bleibt nämlich kurz an der Katzenzunge kleben, und wenn das Tier die Zunge wieder nach oben schnellen lässt, entsteht dabei ganz kurz ein Unterdruck. Dieser Unterdruck zieht eine kleine Säule aus dem Wasser. Und bevor diese Wassersäule wieder nach unten fallen kann, schnappt die Katze zu – und das Wasser ist im Maul. Das alles passiert bemerkenswert präzise und bemerkenswert schnell.
"Katzen schlecken drei bis vier Mal pro Sekunde. Dabei nehmen sie jedes Mal eine Flüssigkeitsmenge von 0,1 Milliliter auf. Die beeindruckendste Zahl aber ist die Geschwindigkeit, mit der die Katzenzunge beim Trinken nach vorne schnellt: Es ist fast ein Meter pro Sekunde – ganz schön beeindruckend für so ein kleines Tier."
"Zum Abschluss unseres Projekts wollten wir noch sehen, ob sich unsere Ergebnisse auch auf Großkatzen übertragen lassen, zum Beispiel auf Tiger, Löwen und Leoparden. Um das herauszufinden, statteten wir unserem Zoo von Boston einen Besuch ab, um dort mit unserer Hochgeschwindigkeitskamera zu filmen. Außerdem schauten wir uns Videos bei YouTube an, die Löwen oder Leoparden beim Trinken zeigen, aufgenommen zum Beispiel während einer Safari in Afrika."
Das Ergebnis: Auch Tiger und Löwen trinken nach demselben artistischen Prinzip wie ihre kleinen Verwandten. Nur sind ihre Zungen dabei nicht ganz so fix: Statt viermal pro Sekunde schaffen sie es nur zweimal. Und das heißt: Eins zu null für Felis catus, die gemeine Hauskatze.