Fast alle Umfragen deuten derzeit in eine Richtung, sodass der Meinungsforscher Peter Kellner vom Institut YouGov glaubt, das Rennen sei schon jetzt gelaufen.
"Das wird nichts - nicht dieses Mal – vielleicht in 20 Jahren. Je näher wir dem Entscheidungstermin rücken, desto mehr Leute fragen sich: Was bedeutet denn Unabhängigkeit konkret? Und die Schotten denken: mein lieber Schwan, was für ein Chaos. Was ist etwa mit den Renten jener Schotten, die in England gearbeitet haben. Wer zahlt die?"
Egal welches Meinungsforschungsinstitut Daten erhoben hat: Bei keinem erhalten die Separatisten mehr als 40 Prozent Zustimmung, meistens weniger. Einer Langfriststudie zufolge sind sogar nur 23 Prozent der Schotten für die Trennung vom United Kingdom.
Doch solche für die Ja-Kampagne ernüchternden Umfragen drücken bislang nicht die Stimmung in ihrem Glasgower Hauptquartier. Moderne Computer in schicken Büros und ein beeindruckendes Merchandising: Sticker, Stifte, Buttons, Kappen, T-Shirts, Tassen – alle verziert mit einem dicken YES. Kein Zufall, dass man in die Hope Street gezogen ist. Man sei auch hoffnungsvoll, sagt Stan Blackley, einer der Direktoren:
"Was wir sehen, ist, dass viele Menschen, die das Referendum am Ende entscheiden werden, derzeit noch unschlüssig sind. Wir müssen also noch etwas daran arbeiten, indem wir sie besser informieren. Unsere eigenen Untersuchungen zeigen: Je besser die Menschen informiert sind in der Debatte, desto wahrscheinlicher stimmen sie für Ja."
Neutrale Studien belegen allerdings keineswegs, dass jene 60 Prozent, die derzeit gegen die schottische Unabhängigkeit stimmen würden, bloß schlecht informiert sind. Vor allem die ganz Jungen und die Alten sind sicher, dass das Land dann wirtschaftlich schlechter dastünde. Es sind überwiegend Unabhängigkeitsgegner, die an diesem Nachmittag in Glasgows Einkaufsmeile unterwegs zu sein scheinen.
"Ich glaube, wir werden im UK bleiben. Zu viele haben Angst vor den Konsequenzen. Ich will das nicht, überhaupt nicht, es gibt keinen Grund dafür, wir müssen zusammenbleiben. Ich glaube nicht daran, es wird knapp, aber ich kenne keinen, der für die Unabhängigkeit stimmen wird."
Professor John Curtice von der Glasgower Strathclyde Uni ist einer der renommiertesten Wahl- und Parteienforscher im Land.
"Am Ende muss die Ja-Seite die Menschen überzeugen, dass der Durchschnittsschotte in einem eigenständigen Staat einige hundert Pfund mehr in der Tasche haben, dass es ihm besser gehen wird. Es reicht nicht, ihm zu sagen, dass es dem ärmeren Nachbarn besser gehen könnte."
Das bisherige Hauptargument der Separatisten, ein unabhängiges Schottland werde ein faireres, gleicheres und gerechteres Land sein, verfängt offenkundig nicht. Allerdings:
Er glaube nicht, sagt John Curtice, dass schon alles vorbei sei, selbst wenn die eine Seite mit einem großen Vorsprung starte.
"Wenn man die Unentschiedenen aus den Umfragen herausnimmt, etwa jeden Fünften, dann gibt es derzeit etwa 60 Prozent gegen und 40 Prozent für die Unabhängigkeit. Das ist aber nicht soweit von der 50 Prozent Marke entfernt, dass es völlig unvorstellbar wäre, das Blatt doch noch wenden zu können."
Sowenig die Ja-Kampagne angesichts der Umfragen resigniert, sowenig frohlocken die Streiter für den Verbleib im United Kingdom.
"Die letzten Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Schotten Schottlands Platz im Vereinigten Königreich will. Aber es ist noch ein Jahr zur Entscheidung und wir werden nicht selbstgefällig sein, sondern haben noch viel zu tun, die Unentschiedenen zu überzeugen, dass wir dadurch die besten beider Welten haben mit einem starken schottischen Parlament und zugleich der Stärke und Sicherheit durch den Rest des UK",
sagt Ross MacRea, der Flugblätter auf dem liberalen Parteitag verteilt. Sein Stand ist deutlich bescheidener mit Werbematerial ausgestattet als die Konkurrenz einige Meilen entfernt. Vor allem Anstecknadeln hat er anzubieten mit dem Kampagnen-Motto: Better Together.
"Das wird nichts - nicht dieses Mal – vielleicht in 20 Jahren. Je näher wir dem Entscheidungstermin rücken, desto mehr Leute fragen sich: Was bedeutet denn Unabhängigkeit konkret? Und die Schotten denken: mein lieber Schwan, was für ein Chaos. Was ist etwa mit den Renten jener Schotten, die in England gearbeitet haben. Wer zahlt die?"
Egal welches Meinungsforschungsinstitut Daten erhoben hat: Bei keinem erhalten die Separatisten mehr als 40 Prozent Zustimmung, meistens weniger. Einer Langfriststudie zufolge sind sogar nur 23 Prozent der Schotten für die Trennung vom United Kingdom.
Doch solche für die Ja-Kampagne ernüchternden Umfragen drücken bislang nicht die Stimmung in ihrem Glasgower Hauptquartier. Moderne Computer in schicken Büros und ein beeindruckendes Merchandising: Sticker, Stifte, Buttons, Kappen, T-Shirts, Tassen – alle verziert mit einem dicken YES. Kein Zufall, dass man in die Hope Street gezogen ist. Man sei auch hoffnungsvoll, sagt Stan Blackley, einer der Direktoren:
"Was wir sehen, ist, dass viele Menschen, die das Referendum am Ende entscheiden werden, derzeit noch unschlüssig sind. Wir müssen also noch etwas daran arbeiten, indem wir sie besser informieren. Unsere eigenen Untersuchungen zeigen: Je besser die Menschen informiert sind in der Debatte, desto wahrscheinlicher stimmen sie für Ja."
Neutrale Studien belegen allerdings keineswegs, dass jene 60 Prozent, die derzeit gegen die schottische Unabhängigkeit stimmen würden, bloß schlecht informiert sind. Vor allem die ganz Jungen und die Alten sind sicher, dass das Land dann wirtschaftlich schlechter dastünde. Es sind überwiegend Unabhängigkeitsgegner, die an diesem Nachmittag in Glasgows Einkaufsmeile unterwegs zu sein scheinen.
"Ich glaube, wir werden im UK bleiben. Zu viele haben Angst vor den Konsequenzen. Ich will das nicht, überhaupt nicht, es gibt keinen Grund dafür, wir müssen zusammenbleiben. Ich glaube nicht daran, es wird knapp, aber ich kenne keinen, der für die Unabhängigkeit stimmen wird."
Professor John Curtice von der Glasgower Strathclyde Uni ist einer der renommiertesten Wahl- und Parteienforscher im Land.
"Am Ende muss die Ja-Seite die Menschen überzeugen, dass der Durchschnittsschotte in einem eigenständigen Staat einige hundert Pfund mehr in der Tasche haben, dass es ihm besser gehen wird. Es reicht nicht, ihm zu sagen, dass es dem ärmeren Nachbarn besser gehen könnte."
Das bisherige Hauptargument der Separatisten, ein unabhängiges Schottland werde ein faireres, gleicheres und gerechteres Land sein, verfängt offenkundig nicht. Allerdings:
Er glaube nicht, sagt John Curtice, dass schon alles vorbei sei, selbst wenn die eine Seite mit einem großen Vorsprung starte.
"Wenn man die Unentschiedenen aus den Umfragen herausnimmt, etwa jeden Fünften, dann gibt es derzeit etwa 60 Prozent gegen und 40 Prozent für die Unabhängigkeit. Das ist aber nicht soweit von der 50 Prozent Marke entfernt, dass es völlig unvorstellbar wäre, das Blatt doch noch wenden zu können."
Sowenig die Ja-Kampagne angesichts der Umfragen resigniert, sowenig frohlocken die Streiter für den Verbleib im United Kingdom.
"Die letzten Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Schotten Schottlands Platz im Vereinigten Königreich will. Aber es ist noch ein Jahr zur Entscheidung und wir werden nicht selbstgefällig sein, sondern haben noch viel zu tun, die Unentschiedenen zu überzeugen, dass wir dadurch die besten beider Welten haben mit einem starken schottischen Parlament und zugleich der Stärke und Sicherheit durch den Rest des UK",
sagt Ross MacRea, der Flugblätter auf dem liberalen Parteitag verteilt. Sein Stand ist deutlich bescheidener mit Werbematerial ausgestattet als die Konkurrenz einige Meilen entfernt. Vor allem Anstecknadeln hat er anzubieten mit dem Kampagnen-Motto: Better Together.