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Schloss Wiesentheids Musikaliensammlung
Wertvolle Schätze im gräflichen Notenschrank

Er war ein leidenschaftlicher Musikliebhaber und begeisterter Cellist. Allerdings kam eine Musikerkarriere für Rudolf Franz Erwein von Schönborn (1677 bis 1754) allein schon aus gesellschaftlichen Gründen nicht in Betracht: Immerhin waren seine Brüder Fürstbischöfe in Würzburg und Trier. Also schlug auch er zunächst die geistliche Laufbahn ein und studierte mehrere Jahre lang Theologie in Rom.

Von Thomas Senne |
    Blick in den Innenhof des Schlosses Wiesentheid der Grafen Schönborn-Wiesentheid
    Birgt ein bemerkenswertes Musikarchiv: Schloss Wiesentheid (imago / HRSchulz)
    Später allerdings entschied Rudolf Franz Erwein von Schönborn sich für den diplomatischen Dienst, bevor er dann die Herrschaft von Wiesentheid bei Würzburg übernahm. Zum eigenen Gebrauch oder aus persönlichem Interesse besorgte sich von Schönborn viele Noten berühmter italienischer Komponisten wie Vivaldi oder Corelli: wertvolle Drucke und Handschriften, zum Teil Unikate, die jetzt im Musikarchiv von Schloss Wiesentheid zugänglich sind.

    Die Nachfahren des adligen Cellisten ergänzten den Bestand noch um weitere Werke. Insgesamt befinden sich heute hunderte Drucke und Handschriften des älteren und jüngeren Repertoires im Musikalienarchiv des Schlosses - eine wertvolle Quelle für Musiker wie Wissenschaftler.