Georg Ehring: Was steht den Kunden bevor?
Benjamin Hammer: Vom Prinzip her eine Revolution: bisher bedeutete Flatrate ja: Man zahlt einen Monatsbetrag – bei der Telekom um die 30-40 Euro – und darf dafür im Festnetz telefonieren und solange ins Internet, wie man will. Vor allem aber: Man darf dort so aktiv sein, wie man will, also surfen oder Filme herunterladen.
Und genau da setzt die Telekom jetzt an. Wer zum Beispiel den Standardtarif bucht mit einer mittelschnellen Internetleitung, der soll nur noch bis zu 75 Gigabyte hoch- oder runterladen dürfen. Danach wird die Leitung auf ein ziemliches Schneckentempo gedrosselt. 75 Gigabyte, das klingt erst einmal nach sehr viel, das entspricht zum Beispiel 20.000 MP3-Liedern. Wenn wir dann aber auf das Internet der Zukunft schauen, dann relativiert sich diese Zahl. Wenn ich mir zum Beispiel heute schon gerne hochauflösende Spielfilme über das Internet kaufe, dann wäre das Limit schon bei rund 20 Filmen erreicht.
Bei teureren Tarifen setzt die Telekom das Datenlimit übrigens nach oben, auf 200 Gigabyte zum Beispiel. Ganz wichtig für aktuelle Telekom-Kunden: Für sie ändert sich erst einmal nichts, die neuen Regelungen gelten ab dem 2. Mai nur für neue Verträge. Und so richtig aktiv drosseln will die Telekom ihre Anschlüsse erst ab 2016. Dann könnte sie aber versuchen, über Vertragskündigungen das auch an ihre Stammkunden weiterzureichen.
Ehring: Warum macht die Telekom das?
Hammer: Die argumentieren, dass sie reagieren müssen. Die Umsätze im DSL-Geschäft sinken, eine DSL-Flatrate bekommt man ja heute schon für um die 25 Euro. Gleichzeitig ist es aber sehr teuer, das Internet in Deutschland auszubauen. Für das Glasfasernetz ist da von bis zu 80 Milliarden Euro die Rede. Und dann steigt auch noch der sogenannte Traffic – also der Verkehr im Internet. Wer sich ein hochauflösendes Video bei Youtube anschaut oder Fernsehen auf dem Laptop schaut, der schraubt seinen Verbrauch ganz schön in die Höhe. Die Telekom sagt, dass sie deshalb das Netz ausbauen muss – und das kostet. Die Kosten will sie übrigens in erster Linie an wenige Kunden weiterreichen, die besonders viel herunterladen. Mit solchen Plänen hat das Unternehmen im Netz aber schon wütende Reaktionen von Nutzern hervorgerufen.
Ehring: Wie reagiert die Konkurrenz – ist das ein neuer Trend?
Hammer: Das ist jetzt die spannende Frage. Entweder können sich die Anbieter anschließen, weil auch sie durch die niedrigen Tarife unter Druck sind. Oder aber sie wittern eine Chance, dass die der Telekom Kunden abjagen können. Ich habe gestern bei zwei Konkurrenten nachgefragt – Unitymedia und 1&1 – die sagen: Bisher haben sie keine Pläne für ihre Standardtarife Begrenzungen einzuführen. Das heißt aber nicht, dass die Telekom mit ihrem Modell lange alleine bleibt: Viele Daten kosten viel Geld – da geht es den anderen Anbietern genauso. Ich habe gerade noch mit dem Verband der Anbieter von Telekommunikationsdiensten gesprochen. Und auch der sagt: Es gibt wenige Internet-Nutzer, die sehr aktiv seien im Netz und die Leistung ausbremsten, auf Kosten der Allgemeinheit. Diese Nutzer sollten in Zukunft mehr zahlen. Deutlich wurde aber auch eine andere Sache: Auch die anderen Anbieter suchen nach Wegen, um mittelfristig ihre Preise zu erhöhen. Im internationalen Vergleich sind unsere Internet-Anschlüsse nämlich ziemlich günstig.
Benjamin Hammer: Vom Prinzip her eine Revolution: bisher bedeutete Flatrate ja: Man zahlt einen Monatsbetrag – bei der Telekom um die 30-40 Euro – und darf dafür im Festnetz telefonieren und solange ins Internet, wie man will. Vor allem aber: Man darf dort so aktiv sein, wie man will, also surfen oder Filme herunterladen.
Und genau da setzt die Telekom jetzt an. Wer zum Beispiel den Standardtarif bucht mit einer mittelschnellen Internetleitung, der soll nur noch bis zu 75 Gigabyte hoch- oder runterladen dürfen. Danach wird die Leitung auf ein ziemliches Schneckentempo gedrosselt. 75 Gigabyte, das klingt erst einmal nach sehr viel, das entspricht zum Beispiel 20.000 MP3-Liedern. Wenn wir dann aber auf das Internet der Zukunft schauen, dann relativiert sich diese Zahl. Wenn ich mir zum Beispiel heute schon gerne hochauflösende Spielfilme über das Internet kaufe, dann wäre das Limit schon bei rund 20 Filmen erreicht.
Bei teureren Tarifen setzt die Telekom das Datenlimit übrigens nach oben, auf 200 Gigabyte zum Beispiel. Ganz wichtig für aktuelle Telekom-Kunden: Für sie ändert sich erst einmal nichts, die neuen Regelungen gelten ab dem 2. Mai nur für neue Verträge. Und so richtig aktiv drosseln will die Telekom ihre Anschlüsse erst ab 2016. Dann könnte sie aber versuchen, über Vertragskündigungen das auch an ihre Stammkunden weiterzureichen.
Ehring: Warum macht die Telekom das?
Hammer: Die argumentieren, dass sie reagieren müssen. Die Umsätze im DSL-Geschäft sinken, eine DSL-Flatrate bekommt man ja heute schon für um die 25 Euro. Gleichzeitig ist es aber sehr teuer, das Internet in Deutschland auszubauen. Für das Glasfasernetz ist da von bis zu 80 Milliarden Euro die Rede. Und dann steigt auch noch der sogenannte Traffic – also der Verkehr im Internet. Wer sich ein hochauflösendes Video bei Youtube anschaut oder Fernsehen auf dem Laptop schaut, der schraubt seinen Verbrauch ganz schön in die Höhe. Die Telekom sagt, dass sie deshalb das Netz ausbauen muss – und das kostet. Die Kosten will sie übrigens in erster Linie an wenige Kunden weiterreichen, die besonders viel herunterladen. Mit solchen Plänen hat das Unternehmen im Netz aber schon wütende Reaktionen von Nutzern hervorgerufen.
Ehring: Wie reagiert die Konkurrenz – ist das ein neuer Trend?
Hammer: Das ist jetzt die spannende Frage. Entweder können sich die Anbieter anschließen, weil auch sie durch die niedrigen Tarife unter Druck sind. Oder aber sie wittern eine Chance, dass die der Telekom Kunden abjagen können. Ich habe gestern bei zwei Konkurrenten nachgefragt – Unitymedia und 1&1 – die sagen: Bisher haben sie keine Pläne für ihre Standardtarife Begrenzungen einzuführen. Das heißt aber nicht, dass die Telekom mit ihrem Modell lange alleine bleibt: Viele Daten kosten viel Geld – da geht es den anderen Anbietern genauso. Ich habe gerade noch mit dem Verband der Anbieter von Telekommunikationsdiensten gesprochen. Und auch der sagt: Es gibt wenige Internet-Nutzer, die sehr aktiv seien im Netz und die Leistung ausbremsten, auf Kosten der Allgemeinheit. Diese Nutzer sollten in Zukunft mehr zahlen. Deutlich wurde aber auch eine andere Sache: Auch die anderen Anbieter suchen nach Wegen, um mittelfristig ihre Preise zu erhöhen. Im internationalen Vergleich sind unsere Internet-Anschlüsse nämlich ziemlich günstig.