Es war ein denkwürdiges Bundesligaspiel und eines, das in die Geschichte eingehen wird: Die Partie zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München (0:6) musste am Samstagnachmittag wegen Schmähgesängen der Bayern-Fans gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp zweimal unterbrochen worden.
Vorfällle auch in Dortmund und Köln
Nicht zum ersten Mal gab es massive Beleidigungen gegen Hopp. Am Samstag häuften sich die Vorfälle - vermutlich als Reaktion auf eine kürzlich ausgesprochene Kolletivstrafe der DFB-Schiedsgerichts gab es auch in Dortmund und Köln Schmähungen. "Ich schäme mich zutiefst", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge in der ARD-Sportschau und forderte von der Liga Konsequenzen. Die Vorfälle seien nicht zu entschuldigen.
Dem schließt sich auch Christopher Ramm, Mitbetreiber des Bayern Blogs Miasanrot, an. In jüngster Vergangenheit hätte man schon andere Ausfälle in deutschen Fußballstadien gesehen, die sexistische, homophobe oder auch rassistischer Art gewesen seien. Heute hätte sich dieses Kollektiv wieder gegen eine einzelne Person gestellt, ausgegrenzt und Hass ins Stadion getragen. "Das will ich eigentlich in den Fußballstadien nicht mehr sehen", sagte der Blogger.
Messlatte für weitere Vorfälle
Mit der Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes in Person von Schiedsrichter Christian Dingert hätte man eine neue Messlatte gesetzt. Ramm betonte, dass er sich für die Zunkunft wünsche, dass auch bei rassistischen, homophoben oder sexistischen Ausfällen im Stadion ebenso oder noch konsequenter eingeriffen werde.
Auf Twitter kam es teilweise zu kontroversen Diskussionen, zu Relativierungen und auch Unverständnis. Das konnte der Blogger nicht nachvollziehen: "Hass bleibt immer noch Hass und hat im Endeffekt im Stadion nichts zu suchen." Der Vorfall in Hoffenheim sei der Ankerpunkt, an dem sich alle künftig messen lassen müssten - auch im Amteuer- und Breitensport.
Beide Teams spielen sich den Ball hin und her
Karlheinz Rummenigge und Dietmar Hopp standen zum Ende des Spiels nebeneinander an der Seitenlinie. Doch die Situation auf dem Hoffenheimer Rasen seie sehr chaotisch gewesen - vorallem vom den Verantworlichen beider Vereien. "Ich fand es aber ganz gut, welche Lösungen man gefunden hat. Wie sich die Spieler den Ball zugespielt haben. Das war ein sehr symbolisches Bild", saget Ramm.