Das Urteil des NABU, des Naturschutzbunds Deutschland, fällt durchwachsen aus. Zwar ist schon lange bekannt: Kreuzfahrtschiffe stoßen ganz erhebliche Mengen Schwefeldioxid und Feinstaub aus. Aber – das versprechen die Firmenprospekte – man arbeite hart daran, mehr zu tun für die Umwelt. Manchen gelingt das das, anderen nicht, so Malte Siegert vom NABU:
"Saubermänner sind sie alle nicht! Aber TUI und Hapag-Lloyd sind zum Beispiel zumindest dabei, mit Katalysatoren jetzt zu arbeiten und leisten damit schon einen gewissen Beitrag. Aber es gibt andere Unternehmen wie AIDA, die eben noch nichts machen, die viel reden. Und daran kann man sehen, dass eben doch viel Schaum geschlagen wird, aber eigentlich in toto noch keine Ergebnisse bei einigen Reedereien rauskommen."
AIDA-Cruises will sich zum NABU-Ranking nicht äußern. Dabei gibt es bei AIDA längst die Idee, zur Stromversorgung am Liegeplatz sogenannte Flüssiggas-Bargen einzusetzen, kleine Schwimm-Plattformen, auf denen Minikraftwerke aus vergleichsweise sauberem Flüssiggas Strom erzeugen und so das Schiff versorgen. Dann könnten zumindest während der Liegezeiten die Dieselgeneratoren abgeschaltet werden.
Die ersten dieser Bargen sind schon im Bau. In den nächsten Jahren sollen sie einsatzbereit sein. Für sein Ranking hat der NABUdirekt bei den größten Kreuzfahrtunternehmen nachgefragt, mit welchen Umwelttechniken die nächsten 20 auf den Markt kommenden Schiffe ausgerüstet werden. Das Ergebnis: 17 von ihnen verfügen laut NABUnicht über Katalysatoren, Rußpartikelfilter oder sogenannte Scrubber: Mit diesen Geräten können zwar Schadstoffe aus den Abgasen herausgewaschen werden. Ein echter Fortschritt sind sie aber nicht, kritisiert Malte Siegert:
"Die verbraten unten ihr Schweröl, und oben filtern sie das raus. Und wir sagen eben: Schweröl darf man überhaupt nicht mehr benutzen. Das ist an sich kein Antriebsmittel, das man im 21. Jahrhundert guten Gewissens benutzen soll. Das ist im Prinzip eine Offshore-Müllverbrennungsanlage unten. Und oben filtert man das raus."
Und ein Teil der Schadstoffe wird dann auch noch ins Meer gespült, so Siegert. Und erfährt in seiner Forderung, über Alternativen zum Treibstoff Schweröl nachzudenken, Unterstützung von Dr. Reinhard Lüken vom Verband für Schiffbau und Meerestechnik, VSM, in Hamburg:
"Dadurch, dass der dominante Kraftstoff Schweröl ist, ist die Luftverschmutzung mit Schwefel, mit Stickoxiden relativ hoch. Da gibt es Handlungsbedarf. Technologie ist da. Und es wäre sicherlich sehr gut, wenn man mehr Instrumente hätte, um diese Technologien noch stärker in den Markt herein zu bringen."
Immerhin ist Schweröl an sich nur ein hochgiftiges Abfallprodukt aus der Mineralölindustrie. Der NABUrechnet dann auch vor, dass die Schadstoffmenge der 20 neuesten Kreuzfahrtschiffe in etwa den Auspuffgasen von 120 Millionen modernen PKW entspricht. Und nur eine Handvoll Müllverbrennungsanlagen in Deutschland dürfte derart giftigen Abfall verbrennen.
Trotzdem nimmt Reinhard Lüken vom VSM die Kreuzfahrtindustrie in Schutz: In dieser Branche werde mehr getan als in anderen maritimen Bereichen. Die 500 über die Weltmeere fahrenden Urlaubsdampfer seien mit viel mehr Umwelttechnik ausgestattet als die 100.000 Frachtschiffe, so Lüken. Dort liegen die großen Potenziale für mehr Umweltschutz.
"Saubermänner sind sie alle nicht! Aber TUI und Hapag-Lloyd sind zum Beispiel zumindest dabei, mit Katalysatoren jetzt zu arbeiten und leisten damit schon einen gewissen Beitrag. Aber es gibt andere Unternehmen wie AIDA, die eben noch nichts machen, die viel reden. Und daran kann man sehen, dass eben doch viel Schaum geschlagen wird, aber eigentlich in toto noch keine Ergebnisse bei einigen Reedereien rauskommen."
AIDA-Cruises will sich zum NABU-Ranking nicht äußern. Dabei gibt es bei AIDA längst die Idee, zur Stromversorgung am Liegeplatz sogenannte Flüssiggas-Bargen einzusetzen, kleine Schwimm-Plattformen, auf denen Minikraftwerke aus vergleichsweise sauberem Flüssiggas Strom erzeugen und so das Schiff versorgen. Dann könnten zumindest während der Liegezeiten die Dieselgeneratoren abgeschaltet werden.
Die ersten dieser Bargen sind schon im Bau. In den nächsten Jahren sollen sie einsatzbereit sein. Für sein Ranking hat der NABUdirekt bei den größten Kreuzfahrtunternehmen nachgefragt, mit welchen Umwelttechniken die nächsten 20 auf den Markt kommenden Schiffe ausgerüstet werden. Das Ergebnis: 17 von ihnen verfügen laut NABUnicht über Katalysatoren, Rußpartikelfilter oder sogenannte Scrubber: Mit diesen Geräten können zwar Schadstoffe aus den Abgasen herausgewaschen werden. Ein echter Fortschritt sind sie aber nicht, kritisiert Malte Siegert:
"Die verbraten unten ihr Schweröl, und oben filtern sie das raus. Und wir sagen eben: Schweröl darf man überhaupt nicht mehr benutzen. Das ist an sich kein Antriebsmittel, das man im 21. Jahrhundert guten Gewissens benutzen soll. Das ist im Prinzip eine Offshore-Müllverbrennungsanlage unten. Und oben filtert man das raus."
Und ein Teil der Schadstoffe wird dann auch noch ins Meer gespült, so Siegert. Und erfährt in seiner Forderung, über Alternativen zum Treibstoff Schweröl nachzudenken, Unterstützung von Dr. Reinhard Lüken vom Verband für Schiffbau und Meerestechnik, VSM, in Hamburg:
"Dadurch, dass der dominante Kraftstoff Schweröl ist, ist die Luftverschmutzung mit Schwefel, mit Stickoxiden relativ hoch. Da gibt es Handlungsbedarf. Technologie ist da. Und es wäre sicherlich sehr gut, wenn man mehr Instrumente hätte, um diese Technologien noch stärker in den Markt herein zu bringen."
Immerhin ist Schweröl an sich nur ein hochgiftiges Abfallprodukt aus der Mineralölindustrie. Der NABUrechnet dann auch vor, dass die Schadstoffmenge der 20 neuesten Kreuzfahrtschiffe in etwa den Auspuffgasen von 120 Millionen modernen PKW entspricht. Und nur eine Handvoll Müllverbrennungsanlagen in Deutschland dürfte derart giftigen Abfall verbrennen.
Trotzdem nimmt Reinhard Lüken vom VSM die Kreuzfahrtindustrie in Schutz: In dieser Branche werde mehr getan als in anderen maritimen Bereichen. Die 500 über die Weltmeere fahrenden Urlaubsdampfer seien mit viel mehr Umwelttechnik ausgestattet als die 100.000 Frachtschiffe, so Lüken. Dort liegen die großen Potenziale für mehr Umweltschutz.