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Schneeprognose
Investitionen in "verlorene" Skigebiete

Nur ein Drittel der Skigebiete in Deutschland wird 2030 noch benutzbar sein. Das hat die Bundesregierung in dieser Woche erklärt. Der Grünen-Abgeordnete Markus Tressel kritisiert Bund und Länder: Sie investierten vielerorts viel Geld in Gebiete, die keine Zukunft hätten.

Markus Tressel im Gespräch mit Astrid Rawohl | 13.02.2016
    Eine Schneekanone 2014 in Garmisch-Partenkirchen
    Eine Schneekanone 2014 in Garmisch-Partenkirchen (dpa / picture-alliance / Karl-Josef Hildenbrand)
    "Diese Antwort der Bundesregierung hat mich überrascht," erklärt MarkusTressel, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus dem Saarland. Nicht die Prognose, dass in 15 Jahren nur noch wenige der deutschen Skigebiete in Benutzung sein dürften, löste die Verwunderung bei Tressel aus. Die Offenheit dieser Prognose hatte Tressel nicht erwartet. Denn in seinen Augen verhält sich die die Bundesregierung so, als würde es diese Aussichten nicht geben.
    "Es werden Millionen in Skigebiete investiert, die man in 10-20 Jahren nicht benutzen können wird", sagt Tressel. Er ruft Bund, Länder und Kommunen auf, nicht so viel Geld in die Förderung von Beschneiungsanlagen und andere Projekte zu investieren, wenn die Gebiete ohnehin in absehbarer Zeit nicht mehr betrieben werden könnten. "Viele Skigebiete glauben, sie könnten sich mit immer neuen Beschneiungsanlagen dem Klimawandel entgegenstellen. Ich halte das für falsch."
    Umbau des Tourismus für die Zukunft
    Tressel ruft zur Suche nach Alternativen auf: "Wenn erwartbar der Schnee weiter zurückgeht brauchen wir für Wintersport-Regionen eine neue wirtschaftliche Perspektive." Er nennt Naturerlebnis- und Sonnentourismus als Möglichkeiten für die Zukunft.