"Wir wollen sehr früh erkennen, ob ein Tier möglicherweise unter einer späteren Belastungssituation an bestimmten Keimen erkranken wird", erläutert Brigitte Petersen, Agrarwissenschaftlerin an der Universität Bonn, das Ziel der EU-Initiative. Mit der Früherkennung im Viehstall soll letztlich auch mehr Qualität und Verbraucherschutz in der Agrar-Industrie Einzug halten: "Nach wie vor werden in der Tierproduktion viele Medikamente eingesetzt - überdies oft als Prävention, um Infektionen zu vermeiden", so Petersen weiter. Könne man dagegen sicher erkennen, dass etwa neu in den Bestand aufgenommene Tiere völlig gesund sind, könnte auch auf vorgreifende Arzneigaben verzichtet werden.
Aus der Vision wird möglicherweise bald Wirklichkeit, denn tatsächlich lässt sich vorhersagen, wie anfällig Rinder oder Schweine gegenüber Erregern sind: Bestimmte Proteine des Abwehrsystems im Blutplasma der Tiere reagieren sofort, wenn ein Krankheitskeim in den Körper eindringt. Treten schlechte Umstände hinzu, wie etwa mangelhafte Stallhygiene, kann schließlich eine Entzündung ausbrechen. Ändert sich die Konzentration dieser so genannten "Akute-Phase-Eiweiße" charakteristisch, werten Veterinäre dies als Alarm für ein ernstes Problem - auch wenn der eigentliche Auslöser dabei nicht identifiziert wird. Eine Reihe solcher Diagnostik-Tests ist anwendungsreif und wird teilweise bereits eingesetzt, so beispielsweise zur Qualitätssicherung bei mehreren Erzeugergemeinschaften in Nordrhein-Westfalen. Der nötige Aufwand ist überschaubar: Eine Blutprobe genügt dem Bonner Universitätslabor, um binnen Tagesfrist eine Diagnose zu stellen oder Entwarnung zugeben.
Die unterschiedlichen Tests setzen noch auf einzelne Polizei-Eiweiße im Blut, denn ein einziges, optimales Molekül gibt es nicht. "Ein Indikator allein genügt nicht, denn manche Akut-Phase-Moleküle steigen bei einer Infektion an, während andere abnehmen. Überdies reagieren die verschiedenen Substanzen unterschiedlich schnell", berichtet die holländische Agrarwissenschaftlerin Hilda Toussaint von der Universität Utrecht. Ein Ziel der Initiative sei es daher, einen Gesamtindex aus insgesamt vier Alarm-Proteinen zu entwickeln, mit dem sehr viele Erkrankungen zuverlässig und früh angezeigt werden sollen.
[Quelle: Volker Mrasek]
Aus der Vision wird möglicherweise bald Wirklichkeit, denn tatsächlich lässt sich vorhersagen, wie anfällig Rinder oder Schweine gegenüber Erregern sind: Bestimmte Proteine des Abwehrsystems im Blutplasma der Tiere reagieren sofort, wenn ein Krankheitskeim in den Körper eindringt. Treten schlechte Umstände hinzu, wie etwa mangelhafte Stallhygiene, kann schließlich eine Entzündung ausbrechen. Ändert sich die Konzentration dieser so genannten "Akute-Phase-Eiweiße" charakteristisch, werten Veterinäre dies als Alarm für ein ernstes Problem - auch wenn der eigentliche Auslöser dabei nicht identifiziert wird. Eine Reihe solcher Diagnostik-Tests ist anwendungsreif und wird teilweise bereits eingesetzt, so beispielsweise zur Qualitätssicherung bei mehreren Erzeugergemeinschaften in Nordrhein-Westfalen. Der nötige Aufwand ist überschaubar: Eine Blutprobe genügt dem Bonner Universitätslabor, um binnen Tagesfrist eine Diagnose zu stellen oder Entwarnung zugeben.
Die unterschiedlichen Tests setzen noch auf einzelne Polizei-Eiweiße im Blut, denn ein einziges, optimales Molekül gibt es nicht. "Ein Indikator allein genügt nicht, denn manche Akut-Phase-Moleküle steigen bei einer Infektion an, während andere abnehmen. Überdies reagieren die verschiedenen Substanzen unterschiedlich schnell", berichtet die holländische Agrarwissenschaftlerin Hilda Toussaint von der Universität Utrecht. Ein Ziel der Initiative sei es daher, einen Gesamtindex aus insgesamt vier Alarm-Proteinen zu entwickeln, mit dem sehr viele Erkrankungen zuverlässig und früh angezeigt werden sollen.
[Quelle: Volker Mrasek]