Amsterdam, nationaler Flughafen Schiphol. Wer von hier aus nach Amerika fliegen will, muss durch einen sogenannten Security Scanner. Der Passagier betritt dann eine Art gläserne Telefonzelle und muss die Arme in die Luft strecken. Ein Schiphol-Mitarbeiter demonstriert, wie es geht.
Die Körperscanner arbeiten nicht mit Röntgen- oder radioaktiven Strahlen, sondern mit sogenannten Millimeterwellen. Das Prinzip ist einfach: Das Gerät nimmt die Wärmewellen auf, die jeder Mensch reflektiert beziehungsweise selbst abstrahlt. So entsteht ein Abbild seines Körpers. Gegenstände, die der Passgier am Körper trägt, werfen Wärmeschatten und fallen dadurch auf. Auf diese Weise sollen verdächtige Gegenstände wie Drogen oder Sprengstoff entdeckt werden, die von den herkömmlichen Metalldetektoren nicht aufgespürt und die auch beim Abtasten nicht immer gefunden werden.
Das Ganze dauert nur drei Sekunden, so Schiphol-Betriebsdirektor Ad Rutten. Schiphol hat die Körperscanner bereits vor mehr als drei Jahren eingeführt. Bis Ende 2009 gab es nur ein Dutzend, inzwischen sind es 40, 75 sollen es bis Ende des Jahres werden. Es geht immer noch um eine Testphase. Denn um die Scanner zur Pflicht zu machen, muss sich Brüssel erst auf eine einheitliche EU-Regelung einigen. Schiphol hofft, dass dies Mitte nächsten Jahres der Fall ist.
Bis dahin können Passagiere sich nach wie vor weigern, durch den Scanner zu gehen, müssen dann allerdings eine herkömmliche Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Doch dafür hat sich bislang nur eine Handvoll entschieden - die weitaus meisten ziehen den Scanner vor – ganz einfach, weil es schneller, weniger umständlich und angenehmer ist, so Schiphol-Chef Jos Nijhuis:
"Deshalb haben wir die Scanner ursprünglich ja auch eingeführt, wir wollten den Passagieren mehr Service bieten, viele erfahren das Abtasten als unangenehm."
Doch dann kam es am ersten Weihnachtsfeiertag 2009 auf einem Flug nach Detroit bei der Landung fast zu einem Bombenanschlag: Einem in Amsterdam zugestiegenen nigerianischen Attentäter war es gelungen, Sprengstoff durch alle herkömmlichen Kontrollen zu schmuggeln. Ein Körperscanner hätte das möglicherweise verhindern können. Doch die waren auf Schiphol damals noch die Ausnahme. Seit diesem gescheiterten Bombenanschlag fordert auch das niederländische Justizministerium die verpflichtete Einführung der Scanner.
Das europäische Parlament allerdings hatte Bedenken: Die Nacktaufnahmen könnten die Privatsphäre zu sehr verletzen. "Deshalb haben wir inzwischen eine neue Software entwickeln lassen", erklärt Schiphol-Betriebsdirektor Rutten:
"Dadurch können die Aufnahmen von einem Computer analysiert werden, ein Mensch bekommt sie nicht mehr zu Gesicht. Und dieser Computer schlägt nur dann Alarm, wenn etwas nicht in Ordnung ist."
Wie oft das inzwischen der Fall war, macht Schiphol nicht bekannt. Die Passagiere jedenfalls, so eine Sprecherin, seien zufrieden.
Die wenigsten allerdings werden sich darüber bewusst sein, dass sie dafür pro Flug 13 Euro mehr zahlen. Diesen Zuschlag berechnet Schiphol für Sicherheitsmaßnahmen wie den Scanner. Immerhin liegen die Kosten pro Stück bei 150.000 Euro.
Serie Sicherheitsforschung in "Forschung aktuell":
Schutz durch Technik - Wie uns Sicherheitsforscher künftig vor Anschlägen bewahren wollen
Die Körperscanner arbeiten nicht mit Röntgen- oder radioaktiven Strahlen, sondern mit sogenannten Millimeterwellen. Das Prinzip ist einfach: Das Gerät nimmt die Wärmewellen auf, die jeder Mensch reflektiert beziehungsweise selbst abstrahlt. So entsteht ein Abbild seines Körpers. Gegenstände, die der Passgier am Körper trägt, werfen Wärmeschatten und fallen dadurch auf. Auf diese Weise sollen verdächtige Gegenstände wie Drogen oder Sprengstoff entdeckt werden, die von den herkömmlichen Metalldetektoren nicht aufgespürt und die auch beim Abtasten nicht immer gefunden werden.
Das Ganze dauert nur drei Sekunden, so Schiphol-Betriebsdirektor Ad Rutten. Schiphol hat die Körperscanner bereits vor mehr als drei Jahren eingeführt. Bis Ende 2009 gab es nur ein Dutzend, inzwischen sind es 40, 75 sollen es bis Ende des Jahres werden. Es geht immer noch um eine Testphase. Denn um die Scanner zur Pflicht zu machen, muss sich Brüssel erst auf eine einheitliche EU-Regelung einigen. Schiphol hofft, dass dies Mitte nächsten Jahres der Fall ist.
Bis dahin können Passagiere sich nach wie vor weigern, durch den Scanner zu gehen, müssen dann allerdings eine herkömmliche Leibesvisitation über sich ergehen lassen. Doch dafür hat sich bislang nur eine Handvoll entschieden - die weitaus meisten ziehen den Scanner vor – ganz einfach, weil es schneller, weniger umständlich und angenehmer ist, so Schiphol-Chef Jos Nijhuis:
"Deshalb haben wir die Scanner ursprünglich ja auch eingeführt, wir wollten den Passagieren mehr Service bieten, viele erfahren das Abtasten als unangenehm."
Doch dann kam es am ersten Weihnachtsfeiertag 2009 auf einem Flug nach Detroit bei der Landung fast zu einem Bombenanschlag: Einem in Amsterdam zugestiegenen nigerianischen Attentäter war es gelungen, Sprengstoff durch alle herkömmlichen Kontrollen zu schmuggeln. Ein Körperscanner hätte das möglicherweise verhindern können. Doch die waren auf Schiphol damals noch die Ausnahme. Seit diesem gescheiterten Bombenanschlag fordert auch das niederländische Justizministerium die verpflichtete Einführung der Scanner.
Das europäische Parlament allerdings hatte Bedenken: Die Nacktaufnahmen könnten die Privatsphäre zu sehr verletzen. "Deshalb haben wir inzwischen eine neue Software entwickeln lassen", erklärt Schiphol-Betriebsdirektor Rutten:
"Dadurch können die Aufnahmen von einem Computer analysiert werden, ein Mensch bekommt sie nicht mehr zu Gesicht. Und dieser Computer schlägt nur dann Alarm, wenn etwas nicht in Ordnung ist."
Wie oft das inzwischen der Fall war, macht Schiphol nicht bekannt. Die Passagiere jedenfalls, so eine Sprecherin, seien zufrieden.
Die wenigsten allerdings werden sich darüber bewusst sein, dass sie dafür pro Flug 13 Euro mehr zahlen. Diesen Zuschlag berechnet Schiphol für Sicherheitsmaßnahmen wie den Scanner. Immerhin liegen die Kosten pro Stück bei 150.000 Euro.
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