Der morgendliche Verkehr schleppt sich zäh dahin. Per Möller ist auf dem Weg zur Arbeit. An der roten Ampel ist nur ein leises Brummen seines Elektroautos zu hören:
"Hier, schauen Sie, dieses Instrument zeigt mir, wie viel Strom die Batterie noch hat. Im Moment sind es noch etwa 70 Prozent, was in etwa 70 Kilometern entspricht."
Seit zwölf Jahren besitzt Per Möller ein Elektroauto. Ein eingefleischter Fan, ein Überzeugungstäter, der für die Vorteile dieser Technologie wirbt: Der Wagen sei befreit von Abgaben, und er verursache weder Lärm, noch Schadstoffe. Selbst das Parken in der Hauptstadt Kopenhagen, ansonsten eine kostspielige Angelegenheit, sei gratis.
"Das Elektroauto ist die einzig denkbare Lösung für den Verkehr der Zukunft. Ein normaler Motor hat in etwa einen Wirkungsgrad von 20, 25 Prozent, fast vier Fünftel der Energie gehen verloren. Beim Elektromotor ist es genau umgekehrt. Mehr als 80 Prozent der Energie wird effektiv genutzt."
Auf einem der vorgesehenen Parkplätze in der Innenstadt schließt Möller sein Fahrzeug an eine Säule an. Den Strom erhält er hier umsonst. Wenn er abends wieder heimwärts fährt, ist die Batterie stets voll geladen.
"Auch ohne diesen kostenlosen Strom hier ist ein Elektroauto wesentlich günstiger als ein Benziner. Die Betriebskosten belaufen sich etwa auf ein Drittel."
Gewiss, ein Elektroauto hat auch Nachteile, erkennt auch Per Möller. Der Anschaffungspreis der Fahrzeuge ist aufgrund der geringen Stückzahl noch immer sehr hoch. Für längere Strecken besitzt er selbst ein zweites, mit Benzin betriebenes Fahrzeug. Doch auch größere Distanzen sollen künftig mit einem Elektroauto gefahren werden können. Ende Januar einigten sich der dänische Energieversorger DONG sowie das amerikanische Unternehmen Better Place auf ein gemeinsames Projekt. Zusammen wollen die beiden Akteure mehr als 100 Millionen Euro investieren und eine landesweite Infra- und Versorgungsstruktur für Elektroautos errichten. Durch den schnellen Batteriewechsel sollen diese dann auch längere Strecken überwinden können. DONG-Chef Anders Eldrup:
"Wir sind das erste Land in Europa, das zweite Land der Welt, wo man Elektroautos im großen Maßstab einführen will. Damit geben wir die Richtung vor."
Fahren heute lediglich etwa 200 Elektroautos in ganz Dänemark, soll schon in zwei Jahren die Grenze von 100.000 Fahrzeugen überschritten werden. Ein ambitioniertes, manche möchten meinen ein blauäugiges Ziel. Doch verantwortlich für dieses Projekt ist ein erfahrener Mann. 14 Jahre lang arbeitete Jens Moberg für Microsoft, war zunächst Chef in Dänemark, dann Europa, dann der erste Nicht-Amerikaner in der Unternehmensleitung:
"Heutzutage leitet ein Fahrzeug, das im Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer fährt, vier bis sechs Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Indem wir Strom aus erneuerbaren Energien wie der Windkraft benutzen, um unsere Fahrzeuge nachts aufzuladen, reduzieren wir nicht allein unseren CO2-Verbrauch, sondern auch unsere Abhängigkeit vom Öl."
Und Dänemark soll nur ein erster Schritt sein. Gelingt das Experiment hier, in dem flachen, fünfeinhalb Millionen Einwohner zählenden Land, will man von hier aus den Rest Europas erobern. Auch der dänische Staat selbst ist am Gelingen des Projektes interessiert. Der stetig wachsende Verkehr auf den Straßen des Landes hat dazu geführt, dass Dänemark hinterherhinkt, was die im Kyoto-Protokoll zugesagte Reduktion von CO2 betrifft. Kein Aushängeschild für den Ausrichter des UNO-Klimagipfels im Dezember. Und so sind Elektroautos noch bis einschließlich 2012 von allen Abgaben befreit, die in Dänemark bis zu 180 Prozent, also dem Dreifachen des Anschaffungspreises betragen. Auf eine unbefristete Befreiung aber will sich der dänische Gesetzgeber noch nicht einlassen. Denn sollte der Elektroauto-Boom wirklich einschlagen, würde dies dann zu einem gewaltigen Loch in der dänischen Staatskasse führen.
"Hier, schauen Sie, dieses Instrument zeigt mir, wie viel Strom die Batterie noch hat. Im Moment sind es noch etwa 70 Prozent, was in etwa 70 Kilometern entspricht."
Seit zwölf Jahren besitzt Per Möller ein Elektroauto. Ein eingefleischter Fan, ein Überzeugungstäter, der für die Vorteile dieser Technologie wirbt: Der Wagen sei befreit von Abgaben, und er verursache weder Lärm, noch Schadstoffe. Selbst das Parken in der Hauptstadt Kopenhagen, ansonsten eine kostspielige Angelegenheit, sei gratis.
"Das Elektroauto ist die einzig denkbare Lösung für den Verkehr der Zukunft. Ein normaler Motor hat in etwa einen Wirkungsgrad von 20, 25 Prozent, fast vier Fünftel der Energie gehen verloren. Beim Elektromotor ist es genau umgekehrt. Mehr als 80 Prozent der Energie wird effektiv genutzt."
Auf einem der vorgesehenen Parkplätze in der Innenstadt schließt Möller sein Fahrzeug an eine Säule an. Den Strom erhält er hier umsonst. Wenn er abends wieder heimwärts fährt, ist die Batterie stets voll geladen.
"Auch ohne diesen kostenlosen Strom hier ist ein Elektroauto wesentlich günstiger als ein Benziner. Die Betriebskosten belaufen sich etwa auf ein Drittel."
Gewiss, ein Elektroauto hat auch Nachteile, erkennt auch Per Möller. Der Anschaffungspreis der Fahrzeuge ist aufgrund der geringen Stückzahl noch immer sehr hoch. Für längere Strecken besitzt er selbst ein zweites, mit Benzin betriebenes Fahrzeug. Doch auch größere Distanzen sollen künftig mit einem Elektroauto gefahren werden können. Ende Januar einigten sich der dänische Energieversorger DONG sowie das amerikanische Unternehmen Better Place auf ein gemeinsames Projekt. Zusammen wollen die beiden Akteure mehr als 100 Millionen Euro investieren und eine landesweite Infra- und Versorgungsstruktur für Elektroautos errichten. Durch den schnellen Batteriewechsel sollen diese dann auch längere Strecken überwinden können. DONG-Chef Anders Eldrup:
"Wir sind das erste Land in Europa, das zweite Land der Welt, wo man Elektroautos im großen Maßstab einführen will. Damit geben wir die Richtung vor."
Fahren heute lediglich etwa 200 Elektroautos in ganz Dänemark, soll schon in zwei Jahren die Grenze von 100.000 Fahrzeugen überschritten werden. Ein ambitioniertes, manche möchten meinen ein blauäugiges Ziel. Doch verantwortlich für dieses Projekt ist ein erfahrener Mann. 14 Jahre lang arbeitete Jens Moberg für Microsoft, war zunächst Chef in Dänemark, dann Europa, dann der erste Nicht-Amerikaner in der Unternehmensleitung:
"Heutzutage leitet ein Fahrzeug, das im Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer fährt, vier bis sechs Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Indem wir Strom aus erneuerbaren Energien wie der Windkraft benutzen, um unsere Fahrzeuge nachts aufzuladen, reduzieren wir nicht allein unseren CO2-Verbrauch, sondern auch unsere Abhängigkeit vom Öl."
Und Dänemark soll nur ein erster Schritt sein. Gelingt das Experiment hier, in dem flachen, fünfeinhalb Millionen Einwohner zählenden Land, will man von hier aus den Rest Europas erobern. Auch der dänische Staat selbst ist am Gelingen des Projektes interessiert. Der stetig wachsende Verkehr auf den Straßen des Landes hat dazu geführt, dass Dänemark hinterherhinkt, was die im Kyoto-Protokoll zugesagte Reduktion von CO2 betrifft. Kein Aushängeschild für den Ausrichter des UNO-Klimagipfels im Dezember. Und so sind Elektroautos noch bis einschließlich 2012 von allen Abgaben befreit, die in Dänemark bis zu 180 Prozent, also dem Dreifachen des Anschaffungspreises betragen. Auf eine unbefristete Befreiung aber will sich der dänische Gesetzgeber noch nicht einlassen. Denn sollte der Elektroauto-Boom wirklich einschlagen, würde dies dann zu einem gewaltigen Loch in der dänischen Staatskasse führen.