"Schönen guten Abend, sind Sie schon mal hier gewesen? Nein, dann muss ich erst mal fragen, welchen Test möchten Sie heute machen?"

Checkpoint Köln, ein Projekt der Aidshilfe Köln.

"Wenn wir aufmachen, kurz vor sieben, steht hier meistens schon eine Schlange, dass so sieben, acht, neun Leute schon da stehen - und dann wird es langsam über den Abend weniger." sagt der Ehrenamtler Patrick, der die Besucher in Empfang nimmt. An der Tür steht ein Aufsteller: HIV-Schnelltest, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 19 bis 22 Uhr.

Wir sind schon um 17 Uhr hier verabredet. Damit die Besucher sich absolut sicher sein können, sind sie bei ihrem Besuch im Checkpoint ganz anonym.

"Ihr Kürzel für heute Abend wäre 7PM. Da wir hier niemand mit Namen ansprechen. Ich werde Sie den ganzen Abend unter diesem Kürzel aufrufen."

Patrick empfängt die Besucher direkt an der Tür, bittet sie freundlich herein und gibt Ihnen einen Fragebogen in ihrer Muttersprache.

"Wir bieten englische, französische, spanische, russische, niederländische und türkische Fragebögen an und noch einige mehr."

Zehn Euro zahlt der Besucher für den HIV-Schnelltest im Checkpoint. Patrick bittet die Besucher dann ins Wartezimmer, hier läuft Musik im Hintergrund, Flaschen und Gläser stehen auf einem Tisch.

"Das soll eine ruhigere Atmosphäre schaffen, weil das Thema sehr anspannend für die Leute ist. Sie finden hier etwas zu lesen auf den Tischen und zu trinken finden Sie hier und bedienen sich einfach."

"Sobald Sie an der Reihe sind, werde ich Sie unter dem Kürzel, das Sie auf dem Bogen finden, aufrufen."

Sozialpädagogin Ursula Peters ist zuständig für Beratung und Tests im Checkpoint.

"Wir sind eines der wenigen niedrigschwelligen anonymen Testprojekte in Deutschland, die Frauen nicht ausschließen, also auch Frauen werden bei uns getestet. In der Regel sind es Risikokontakte, die sie eingegangen sind, die sie abklären lassen möchten. Es kommen aber viele Paare zu uns, die, bevor sie ungeschützten Sex haben, ihren Status abklären lassen."

Ursula Peters schaut sich den ausgefüllten Fragebogen an bevor der Arzt das Blut abnimmt.

"Da wird dann besprochen, welche Risiken vorgelegen haben, welche Probleme wichtig sind. Anschließend bringt der Berater den Teilnehmer zum Arzt und dann wird beim Arzt das Blut abgenommen. Der Klient wartet im Wartezimmer bis er wieder aufgerufen wird für die Ergebnismitteilung."

"Beim HIV-Test dauert es eine halbe Stunde bis das Ergebnis da ist, bei Syphilis und Hepatitis C etwas länger, eine dreiviertel Stunde. Das hängt mit den Testverfahren zusammen, die etwas mehr Zeit benötigen. Das Angebot des Schnelltests ist deshalb wichtig, weil das für die Menschen, die zu uns kommen, eine sehr angespannte Situation ist. In der Regel kommen sie natürlich, weil sie Risikosituationen hatten. Das heißt, sie haben Angst und normalerweise bei dem Labortest, den man beim Arzt machen lassen kann, muss man bis zu einer Woche auf das Ergebnis warten."

Ab August 2015, sagt Ursula Peters, wird der Checkpoint sein Angebot erweitern und auch am Montagabend öffnen.

"Und an weiteren Tests werden wir dann einen Test auf Chlamydien und auf Tripper anbieten."