
Zu den mehr als fünf Dutzend natürlichen Satelliten war bis vor einem Jahr auch noch ein künstlicher hinzugekommen. Von 2004 bis zum 15. September 2017 zog auch die Raumsonde Cassini ihre Bahnen um Saturn.
Zum Ende der Mission, als der Treibstofftank so gut wie leer war, wurde die Sonde gezielt in die Gasmassen Saturns gelenkt. Cassini ist dort verglüht. Zwar gibt es somit seit einem Jahr keine neuen Daten mehr vom Saturn. Das heißt aber keineswegs, dass es keine neuen Erkenntnisse mehr gibt. Kürzlich entdeckten Frank Postberg von der Universität Heidelberg und seine Kollegen, dass in den Geysiren, die der Saturnmond Enceladus ins All pustet, sehr lange organische Moleküle vorkommen.

Sie bestehen aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und anderen Elementen. Ihr Vorkommen deutet auf sehr komplexe chemische Prozesse hin, die im Ozean aus flüssigem Wasser im Innern von Enceladus ablaufen. Solche Prozesse stehen auch am Beginn der Entwicklung von Leben. Die wissenschaftlichen Messungen sind noch lange nicht komplett ausgewertet und sämtliche Cassini-Daten werden derzeit in einem Archiv so aufbereitet, dass sie noch Jahrzehnte lang von allen Interessierten genutzt werden können. Die Raumsonde Cassini ist inzwischen Teil des Saturns – aber ihre Mission geht trotzdem immer weiter.