"Dann ist es jetzt halt so", sagt Gerd Schönfelder über den Kanadier Brian McKeever, der mit seiner 16. Winter-Paralympics-Goldmedaille mit Schönfelders Rekord gleichzog. "Es ist ganz nett von ihm. Dass er jetzt auch aufhört. Im dem Alter habe ich dann auch meine Karriere beendet."
Den Ausschluss von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus halte er für richtig, sagt Schönfelder. Die Situation mit dem Krieg in der Ukraine sei auch für die startenden Aktiven anderer Nationen immer im Hinterkopf gewesen und damit nicht einfach. Die ukrainische Mannschaft stand am Ende der Spiele auf Platz zwei des Medaillenspiegels und habe womöglich einen Extraschub Motivation erhalten, meint Schönfelder. Es sei gelungen, ein positives Signal für das Land zu setzen.
"Klassifizierung ohne Wettbewerbsteilnahme schwierig"
Dem Vorwurf, in der sehr erfolgreichen chinesischen Mannschaft, die mit 61 Medaillen souverän die Wertung anführte, seien Aktive falsch klassifiziert worden, sei schwer aus der Ferne zu beurteilen, sagt Schönfelder. Lähmungen seien etwa schwer zu klassifizieren. Problematisch aus seiner Sicht: Sportler seien vor den Spielen nicht bei Wettkämpfen aufgetaucht und hätten somit gegebenenfalls nicht nachklassifiziert werden können, wenn das eigentlich nötig gewesen sei. "Bei den Paralympics waren sie natürlich jetzt alle am Start. Und dann war es natürlich zu spät, dann noch einzuschreiten."
Für den Para-Wintersport sieht Schönfelder, der selbst als Trainer aktiv ist, die Spiele aus deutscher Sicht als gelungen. Besonders an den erfolgreichen jungen Athletinnen und Athleten habe man sehen können, was alles möglich sei. Nun hofft Schönfelder auf einen Schub und darauf, dass viele Menschen auf die Möglichkeiten aufmerksam geworden seien. Durch Reformen der letzten Jahre sieht er den deutschen Verband gut aufgestellt, um Menschen zu ermöglichen, sich etwa im alpinen oder nordischen Bereich zu probieren.