Ganz am Anfang habe ich in Sao Paulo mit Jan Tesarik zusammen gearbeitet. Er ist auch ein großartiger Forscher. Er besuchte mich, als wir gerade eine Patientin bei uns hatten, die so gut wie keine Eizellen hatte. Wir hatten ursprünglich nicht geplant, das Verfahren beim Menschen auszuprobieren. Aber mit der Einwilligung der Frau haben wir diese künstliche Eizelle von ihr geschaffen für eine mögliche Nutzung in der Zukunft.
Zweimal hat sich diese künstliche Eizelle nach der Befruchtung geteilt, berichtete Zolt Peter Nagy im Oktober 2002, dann habe er den Embryo eingefroren. Das Verfahren, das Haploidisierung genannt wurde, beginnt genau wie das Klonen. Der Kern der Eizelle einer Spenderin wird ersetzt durch den Kern einer Körperzelle von der Frau, die ein genetisch eigenes Kind haben möchte. Doch dann wird das Konstrukt mit einem Spermium befruchtet, der noch doppelte Chromosomensatz in der Körperzelle teilt sich und eine Hälfte wird als so genannter Polkörper abgetrennt. Die andere Hälfte des Erbgutes verschmilzt mit dem des Spermiums. So weit, so theoretisch. Obwohl dieses Verfahren vor zwei Jahren noch durch keinerlei Tierexperiment bestätigt war, schwärmte Zev Rosenwaks, Direktor einer der wichtigsten reproduktionsmedizinischen Kliniken der USA, dem Weill Cornell Medical Center in New York damals:
Ich bin sehr begeistert von diesen Kerntransferarbeiten und was wir Haploidisierung nennen, also die Schaffung neuer Keimzellen für Frauen und nach einem ähnlichen Prinzip auch für Männer, die selbst keine Eizellen beziehungsweise Spermien haben. Wenn sich dies als effizient und sicher herausstellt, kann jeder, der will, Kinder haben, auch wenn er zuvor als steril diagnostiziert wurde. Optimistisch betrachtet könnte dies der nächste große Durchbruch auf dem Gebiet der Fortpflanzungsmedizin werden.
Da das Verfahren in den Augen von Wissenschaftlern mindestens so hohe Risiken für Fehlbildungen birgt wie das Klonen, wahrscheinlich sogar noch höhere, brach ein Sturm der Kritik über Nagy, Tesarik und die New Yorker Mediziner herein. Inzwischen hat ein Mitarbeiter von Zev Rosenwaks, Gianpierro Palermo die Haploidisierung bei Mäusen Hunderte Male ausprobiert. Bislang hat sich kein einziger so geschaffener Mausembryo in einem Uterus einnisten können. Sie waren offenbar zu krank, um sich entwickeln zu können.
Bei Tierembryonen sehen wir, dass sich bei 20 bis 30 Prozent die Chromosomen bei der Zellteilung in gleicher Zahl aufteilen. Das Problem ist, dass wir noch immer nicht wissen, ob die Chromosomen auch richtig verteilt sind, das heißt, ob sich die beiden Chromosomensätze voneinander trennen.
Verteilen sich die Chromosomen falsch, so ist der Embryo nicht entwicklungsfähig. Dessen ungeachtet hat Palermo auch schon mal mit menschlichen Zellen hantiert, wobei die Eizellen, die er für seine Experimente einsetzen durfte, unreif waren.
Sie haben sich gelegentlich zu drei Tage alten Embryonen entwickelt. Aber in all den Jahren und bei Versuchen mit 80 bis 100 Eizellen erhielten wir nur eine Blastozyste.
Also nur eine Hohlkugel in dem Stadium, in dem eine Einnistung möglich wäre, wenn sie denn gesund wäre. Jan Tesarik arbeitet inzwischen an einer heruntergekommenen Reproduktionsklinik im spanischen Granada. Die "tolle Idee" der Haploidisierung bezeichnete er bei der letzten Tagung der Europäischen Fortpflanzungsmediziner als "gewaltige wissenschaftliche Herausforderung" - eine beschönigende Formulierung für: "praktisch unmöglich".
Zweimal hat sich diese künstliche Eizelle nach der Befruchtung geteilt, berichtete Zolt Peter Nagy im Oktober 2002, dann habe er den Embryo eingefroren. Das Verfahren, das Haploidisierung genannt wurde, beginnt genau wie das Klonen. Der Kern der Eizelle einer Spenderin wird ersetzt durch den Kern einer Körperzelle von der Frau, die ein genetisch eigenes Kind haben möchte. Doch dann wird das Konstrukt mit einem Spermium befruchtet, der noch doppelte Chromosomensatz in der Körperzelle teilt sich und eine Hälfte wird als so genannter Polkörper abgetrennt. Die andere Hälfte des Erbgutes verschmilzt mit dem des Spermiums. So weit, so theoretisch. Obwohl dieses Verfahren vor zwei Jahren noch durch keinerlei Tierexperiment bestätigt war, schwärmte Zev Rosenwaks, Direktor einer der wichtigsten reproduktionsmedizinischen Kliniken der USA, dem Weill Cornell Medical Center in New York damals:
Ich bin sehr begeistert von diesen Kerntransferarbeiten und was wir Haploidisierung nennen, also die Schaffung neuer Keimzellen für Frauen und nach einem ähnlichen Prinzip auch für Männer, die selbst keine Eizellen beziehungsweise Spermien haben. Wenn sich dies als effizient und sicher herausstellt, kann jeder, der will, Kinder haben, auch wenn er zuvor als steril diagnostiziert wurde. Optimistisch betrachtet könnte dies der nächste große Durchbruch auf dem Gebiet der Fortpflanzungsmedizin werden.
Da das Verfahren in den Augen von Wissenschaftlern mindestens so hohe Risiken für Fehlbildungen birgt wie das Klonen, wahrscheinlich sogar noch höhere, brach ein Sturm der Kritik über Nagy, Tesarik und die New Yorker Mediziner herein. Inzwischen hat ein Mitarbeiter von Zev Rosenwaks, Gianpierro Palermo die Haploidisierung bei Mäusen Hunderte Male ausprobiert. Bislang hat sich kein einziger so geschaffener Mausembryo in einem Uterus einnisten können. Sie waren offenbar zu krank, um sich entwickeln zu können.
Bei Tierembryonen sehen wir, dass sich bei 20 bis 30 Prozent die Chromosomen bei der Zellteilung in gleicher Zahl aufteilen. Das Problem ist, dass wir noch immer nicht wissen, ob die Chromosomen auch richtig verteilt sind, das heißt, ob sich die beiden Chromosomensätze voneinander trennen.
Verteilen sich die Chromosomen falsch, so ist der Embryo nicht entwicklungsfähig. Dessen ungeachtet hat Palermo auch schon mal mit menschlichen Zellen hantiert, wobei die Eizellen, die er für seine Experimente einsetzen durfte, unreif waren.
Sie haben sich gelegentlich zu drei Tage alten Embryonen entwickelt. Aber in all den Jahren und bei Versuchen mit 80 bis 100 Eizellen erhielten wir nur eine Blastozyste.
Also nur eine Hohlkugel in dem Stadium, in dem eine Einnistung möglich wäre, wenn sie denn gesund wäre. Jan Tesarik arbeitet inzwischen an einer heruntergekommenen Reproduktionsklinik im spanischen Granada. Die "tolle Idee" der Haploidisierung bezeichnete er bei der letzten Tagung der Europäischen Fortpflanzungsmediziner als "gewaltige wissenschaftliche Herausforderung" - eine beschönigende Formulierung für: "praktisch unmöglich".