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Schöpfungsgeschichte am Mond
Erdaufgang zur Bescherung

Morgen vor 50 Jahren hat eine historische Raumfahrtmission stattgefunden: Genau zu Weihnachten 1968 kreisten mit Apollo 8 erstmals Menschen um den Mond. Die Raumkapsel ist Heiligabend gegen 11 Uhr Mitteleuropäischer Zeit in die Umlaufbahn eingeschwenkt und hat zehn Runden um den Mond gedreht.

Von Dirk Lorenzen |
    Earthrise, der Erdaufgang, gesehen von Apollo 8 (NASA)
    Earthrise, der Erdaufgang, gesehen von Apollo 8 (NASA) (NASA)
    Um kurz vor 17 Uhr haben die Astronauten Frank Borman, James Lovell und William Anders die Erde über dem grauen Mondhorizont aufgehen sehen.
    Aus den aufgezeichneten Gesprächen wird klar, wie sehr diese Aussicht die Menschen im Raumschiff überwältigt hat. In großer Aufregung machen sie etliche Fotos und stellen ironisch fest, dass man keine Bilder machen solle, weil dies im NASA-Arbeitsplan nicht vorgesehen sei. Mit dem Earthrise, dem Erdaufgang, haben sie das vermutlich einflussreichste Bild der Raumfahrtgeschichte gemacht: Es zeigt über dem trostlosen Mondhorizont die gut halb beleuchtete blaue Erdkugel in der endlosen Schwärze des Universums.
    Astronauten lesen Schöpfungsgeschichte
    Manche meinen, mit diesem Bild habe die Umweltbewegung begonnen, weil mit einem Mal die Schönheit der Erde und zugleich ihre Verletzlichkeit in der feindlichen Umgebung des Kosmos offensichtlich war.
    Am Weihnachtsmorgen gegen vier Uhr deutscher Zeit haben die drei Astronauten dann die biblische Schöpfungsgeschichte vorgelesen. Auch dies ist bis heute ein beeindruckendes Tondokument.
    Welche Missionen auch immer es künftig an Weihnachten geben mag: Bewegender kann es kaum werden als mit dem Erdaufgang und der Genesis aus der Umlaufbahn um den Mond.