Die G20 würden auch weiterhin wichtig sein, sagte der SPD-Politiker im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. Dafür würden schon die Präsidentschaften Indonesiens, Indiens und Brasiliens im vergangenen, diesem und kommendem Jahr sorgen. Scholz sprach in diesem Zusammenhang von einer "großen Aufgabe" und einer "verdammten Verpflichtung", die Welt der Zukunft gemeinsam und auf Augenhöhe mit den aufstrebenden Nationen in Asien, Südamerika und Afrika zu gestalten. Hier hätten die Westeuropäer eine Verantwortung mit ihrer kolonialen Geschichte und Vergangenheit. Denn man dürfe nicht vergessen, dass diese in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern noch nicht lange zurückliege. Auf die Frage, was man im Wettbewerb etwa mit China anders machen wolle, sagte der Kanzler, man wolle "faire Partnerschaften" anbieten. So könne man etwa Staaten im sogenannten globalen Süden dabei helfen, nicht nur Rohstoffe abzubauen, sondern diese gleich auch dort zu verarbeiten. Der G20-Gipfel findet in der kommenden Woche in Indien statt.
Mit Blick auf die gewünschte Verurteilung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auch durch Schwellenländer sagte Scholz, dass es bei diesen die Erwartung gebe, dass sich der Westen dann auch um Überfälle auf Nachbarländer in anderen Teilen der Welt kümmern müsse.
Diese Nachricht wurde am 02.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.