Scholz ergänzte, er begründe sein Nein zur Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von der Ukraine bis nach Moskau (etwa 500 Kilometer) damit, dass das "eine große Eskalationsgefahr" mit sich bringen würde.
Scholz' Parteikollege Roth hatte sich im Deutschlandfunk enttäuscht gezeigt, dass es beim gestrigen Gespräch von US-Präsident Biden und dem britischen Premierminister Starmer keine Entscheidung in dieser Frage gegeben hatte. Die Ukraine befinde sich seit zweieinhalb Jahren im Krieg und sei furchtbaren Angriffen ausgesetzt, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag. Deshalb müsse militärische Infrastruktur auf russischem Gebiet zerstört werden.
Russlands Präsident Putin hatte zuvor gedroht, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz dieser Waffen durch die Ukraine auf russischem Territorium würde den Krieg ausweiten.
Für ein begrenztes Gebiet rund um Charkiw hatte die Bundesregierung den Einsatz des Raketenwerfers Mars II, der Ziele in 84 Kilometern Entfernung treffen kann, oder auch der Panzerhaubitze 2000 mit einer Reichweite von 56 Kilometern auch gegen Ziele auf russischem Boden erlaubt.
Das Interview mit Michael Roth können Sie hier hören.
Westliche Waffen: Ukraine hofft auf Aufhebung der Reichweitenbeschränkung (Audio)
Außenminister in Kiew: Blinken und Lammy kündigen weitere Ukraine-Hilfen an (Audio)
Diese Nachricht wurde am 14.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.