Deutschland habe in der Vergangenheit schon einen großen Beitrag geleistet, dürfe nun aber nicht nachlassen. Die Weltgemeinschaft trage insbesondere Verantwortung für Länder, die unter den Folgen des Klimawandels besonders litten, obwohl sie von den Wohlstandsgewinnen der Globalisierung nicht profitiert hätten.
Biden: "Klimawandel ist größte existenzielle Bedrohung für Menschheit"
Zuvor hatte bereits der scheidende US-Präsident Biden eindringlich zum Klimaschutz aufgerufen. Der Klimawandel sei die größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit, sagte Biden in Rio. Brasiliens Präsident Lula da Silva forderte die Schaffung eines Rates für Klimawandel bei den Vereinten Nationen. Dieser solle die verschiedenen Akteure, Prozesse und Mechanismen zusammenführen, die derzeit zersplittert seien, betonte Lula. Man brauche dringend ein stärkeres Regierungshandeln.
Scholz kritisiert Abschlusserklärung mit Blick auf Ukraine-Krieg und Nahost
Bei dem Gipfel ging es auch um den Krieg gegen die Ukraine. Bundeskanzler Scholz zeigte sich mit Blick auf das Thema enttäuscht über die Abschlusserklärung. Die Verantwortung Russlands für den Angriffskrieg sei darin nicht deutlich benannt worden. Der russische Präsident Putin lasse die Ukraine seit 1.000 Tagen gnadenlos bombardieren. Für dessen blinden Größenwahn müssten Menschen leiden, betonte der SPD-Politiker in Rio.
Kritik äußerte Scholz auch an der Passage zur Lage im Nahen Osten. Zwar sei es gut, dass die G20 sich für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und im Libanon ausspreche. Allerdings hätte auch das Selbstverteidigungsrecht Israels erwähnt werden müssen, erklärte Scholz.
Diese Nachricht wurde am 19.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.