![Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kratzt sich an der Wange. Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kratzt sich an der Wange.](https://bilder.deutschlandfunk.de/e8/2c/90/9c/e82c909c-3239-444d-8bc1-15ce37578182/hubert-aiwanger-politiker-bayern-100-1920x1080.jpg)
Möglicherweise müsse es in der Angelegenheit auch politische Konsequenzen geben, sagte der Sprecher des Bundeskanzlers. Der bayerische Ministerpräsident Söder rief für morgen Vormittag eine Sondersitzung des Koalitionsausschusses von CSU und Freien Wählern ein. Zuvor hatte der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Freller, eine restlose Aufklärung verlangt. Das müsse noch vor der Landtagswahl im Oktober geschehen, sagte er im Deutschlandfunk. Der CSU-Politiker, der auch Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist, betonte, die bisherigen Ausführungen Aiwangers reichten nicht aus. Zudem sei der Inhalt des Flugblatts so erschütternd, dass man nicht einfach von einem Dumme-Jungen-Streich sprechen könne.
Das Flugblatt nimmt Bezug auf deutsche Konzentrationslager und macht sich über den Holocaust und die Tötungsmethoden der Nationalsozialisten lustig. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte berichtet, der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger könne den Text als 17-Jähriger verfasst haben. Aiwanger bestreitet das; stattdessen gab sein Bruder an, das Pamphlet verfasst zu haben.
Freie Wähler in Rheinland-Pfalz: Wenn Aiwanger am Flugblatt mitgearbeitet hat, kann er nicht mehr stellvertretender Ministerpäsident sein
Wegen der Vorwürfe verlangten auch die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz Aufklärung. Ihr Vorsitzender Wefelscheid sagte dem SWR, sollte Minister Aiwanger an der Erstellung des Flugblatts mitgewirkt haben, könne er nicht mehr stellvertretender Ministerpräsident Bayerns bleiben.
Diese Nachricht wurde am 28.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.