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Schostakowitschs 8. Streichquartett
Klingende Kriegsgräuel

Dimitri Schostakowitsch widmete sein opus 110 den Opfern von Gewaltherrschaft - und auch sich selbst. Es ist eine Art Requiem für die geschundene Menschheit. Wie er das auf erschütternde Weise musikalisch umsetzt, zeigen die Musiker des Aris Quartetts im Gespräch und mit Ausschnitten aus dem Werk.

Am Mikrofon: Christoph Schmitz |
    Die Musiker des Aris Quartett sitzen mit ihren Streichinstrumenten in der Hand im Halbkreis zwischen Mikrofonen im Deutschlandfunk Kammermusiksaal und werden von Moderator Christoph Schmitz interviewt.
    Anna Katharina Wildermuth, Noémi Zipperling, Caspar Vinzens und Lukas Sieber im Musik-Gespräch mit Moderator Christoph Schmitz (Deutschlandradio)
    Der russische Komponist Dimitri Schostakowitsch komponierte sein 8. Streichquartett 1960, als er das kriegszerstörte Dresden besuchte. Das Werk reflektiert Schostakowitschs Erfahrungen mit diktatorischer Willkür, mit Vernichtung und Massenmord. Zugleich blicken die fünf Sätze auf das musikalische Lebenswerk des damals vierundfünfzigjährigen Komponisten zurück. Das Stück zitiert Motive aus seinen Sinfonien, dem 1. Cellokonzert und der Oper Lady Macbeth von Mzensk. Und immer wieder erklingt als Motto ein Motiv, das aus des Initialen von Dimitri Schostakowitschs Namens besteht: D(E)SCH.
    Im Gespräch und mit vielen Musikbeispielen erläutern die Musiker des Aris Qaurtett die autobiografischen Momente des Werks, die Metaphern der Gewalt und der Klage. Im zweiten Teil der Sendung spielen sie das Streichquartett in c-Moll, opus 110, am Stück. Die Aufnahme entstand im Rahmen einer CD-Produktion im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Die CD ist beim Label Genuin erschienen.