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Schriftsteller und Übersetzer
Harry Rowohlt ist tot

Der Schriftsteller und Übersetzer Harry Rowohlt ist tot. Er starb gestern nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Hamburg. Das bestätigte seine Familie dem Sender NDR Kultur.

    Der Schriftsteller Harry Rowohlt , aufgenommen am 13.10.2011 auf der 63. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main.
    Der Schriftsteller Harry Rowohlt , aufgenommen am 13.10.2011 auf der 63. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main. (picture alliance / dpa-Zentralbild / Arno Burgi)
    Rowohlt ist bekannt als Übersetzer und auch als Rezitator, Kolumnist, Schriftsteller und Schauspieler. Er übersetzte unter anderem die Kinderbuchklassiker "Pu der Bär" von Allan Alexander Milne oder "Die Maus mit dem grünen Schwanz" des italienischen Autors Leo Lionni. Dazu kamen Werke unter anderem von Ernest Hemingway, Ian McEwan, Flann O'Brien und David Sedaris.
    Zudem war er bekannt durch seine Kolumne "Poohs Corner". In der "Lindenstrasse" hatte Rowohlt die Figur des Obdachlosen Harry gespielt. Seine Markenzeichen waren die widerspenstige Mähne und der eindrucksvolle Bart. Legendären Status besaßen seine meist mehrstündigen satirischen Lesungen, die Rowohlt als "Schausaufen mit Betonung" bezeichnete.
    Sein Vater war Ernst Rowohlt, Gründer des gleichnahmigen Verlags, seine Mutter die Schauspielerin Maria Pierenkämper. Harry Rowohlt erbte zwar 49 Prozent des Verlags, wollte aber nicht dort einsteigen. Sein Bruder und er verkauften den Verlag Anfang der 1980er-Jahre an die Holtzbrinck- Gruppe.
    (hba/tzi)