Während in seinem Klassenzimmer noch Französisch gelernt wird, schleicht sich der 14-jährige Adrian Bothe leise aus dem Schulgebäude – nicht heimlich, sondern mit Erlaubnis seines Rektors, der Lehrer und seiner Eltern:
"Ich gehe jetzt in die Vorlesung, ich studiere allgemeine und anorganische Chemie, da gehe ich jeden Donnerstag hin und höre mir die Vorlesung an. Es geht da zum Beispiel um Radioaktivität, um Atombindung und um chemische Reaktionen."
Mit Bus und U-Bahn fährt Adrian von seiner Schule aus zur Technischen Universität Berlin. Seine Mitschüler haben inzwischen Deutsch und Französisch, das muss Adrian nachholen. Sein Schulleiter Michael Wüstenberg sieht darin kein Problem:
"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schülerinnen und Schüler, die jetzt Unterricht versäumen, das so nacharbeiten, dass sie ihre Noten mindestens halten, wenn nicht sogar noch verbessern."
Adrian steht in allen Fächern Eins, bis auf Sport. So wie er studieren weitere drei Schüler des Lessing Gymnasiums nebenbei an der TU. Die Schule hat sich der Hochbegabtenförderung verschrieben. Spätestens ab der zehnten Klasse wird es für die Lehrer schwierig für Hochbegabte in der Schule genügend Angebote zu machen, als gibt man ihnen die Möglichkeit zusätzlich an der Uni zu lernen.
Huhayna Anis Alkatiri studiert an der TU neben der Schule lineare Algebra: Die 15-jährige Indonesierin mit arabischer Abstammung fühlt sich in ihrer Schule dabei unterstützt und bestärkt – nicht nur von den Mathelehrern:
"Zum Beispiel hat meine Lehrerin meinen Block gefunden in der Halle beim Sport, als ich den holen wollte, und hat sich gefreut, Du machst ja lineare Algebra, warum hast Du mir das nicht erzählt, aber gut, dass Du das machst, also die freuen sich alle ziemlich irgendwie."
Viele Kinder und Jugendliche am Lessing Gymnasium sind hochbegabt. Für ihre Mitschüler sind die sogenannten Schülerstudenten längst nichts Besonderes mehr. Und der Schule kommen solche Schüler zugute meint der Schulleiter:
"Sie kennen das selbständige Lernen, das für den eigenen Fortschritt Verantwortung tragen, und das strahlt auch wieder in das schulische Arbeiten aus."
Und das führt wiederum dazu, dass sich die Lehrer zum Beispiel für Huhayna und Adrian im Schulunterricht immer wieder etwas Neues einfallen lassen müssen, weil sie sich sonst zu sehr langweilen würden. Adrian ist mit dem Angebot in der Schule zufrieden:
"In Naturwissenschaft, da machen die anderen jetzt so Referate und die Lehrerin hat gesagt, ich soll mich jetzt in alle verschiedenen Themen einarbeiten und denen dann helfen und dann kriege ich ein eigenes Thema noch extra, da bin ich schon sehr gefördert auch in der Schule, aber ich manage das auch, das geht schon."
In der Schule sollen die sogenannten Schülerstudenten sich auch mal zurücknehmen, den anderen helfen und nicht immer zeigen, dass sie alles besser können. Persönlichkeitsbildung ist der Schulleitung wichtig – auch dabei hilft die Uni, sagt Michael Wüstenberg
"Sie sind dann als 14-,15-, 16-jährige mit viel älteren zusammen, sie müssen sich da beweisen, behaupten, das schafft Selbstvertrauen und gleichzeitig sehen sie aber auch, dass wenn man etwas besser kann als andere auch mal kritisiert wird oder dass sich jemand freut, wenn man selber einen Fehler macht, das ist aber auch Lebenserfahrung, die sie sammeln und ich möchte das nicht missen."
Manche der Schülerstudenten schaffen bereits während der Schulzeit ihr komplettes Grundstudium, manche sehen die ganze Sache eher gelassen. Huhayna Anis Alkatiri, Indonesierin mit arabischer Abstammung studiert an der TU neben der Schule lineare Algebra. Zumindest in diesem Semester – nächstes Jahr will sie Abitur machen und dann einfach nur noch Schülerin sein.
"Das ist schon ziemlich stressig, wenn man jetzt noch Hausaufgaben hat und dann noch andere Klausuren und da kommt man schon ziemlich durcheinander, deshalb wollte ich das auch dieses Jahr machen statt Nächstes, wenn ich Abitur mache."
"Ich gehe jetzt in die Vorlesung, ich studiere allgemeine und anorganische Chemie, da gehe ich jeden Donnerstag hin und höre mir die Vorlesung an. Es geht da zum Beispiel um Radioaktivität, um Atombindung und um chemische Reaktionen."
Mit Bus und U-Bahn fährt Adrian von seiner Schule aus zur Technischen Universität Berlin. Seine Mitschüler haben inzwischen Deutsch und Französisch, das muss Adrian nachholen. Sein Schulleiter Michael Wüstenberg sieht darin kein Problem:
"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schülerinnen und Schüler, die jetzt Unterricht versäumen, das so nacharbeiten, dass sie ihre Noten mindestens halten, wenn nicht sogar noch verbessern."
Adrian steht in allen Fächern Eins, bis auf Sport. So wie er studieren weitere drei Schüler des Lessing Gymnasiums nebenbei an der TU. Die Schule hat sich der Hochbegabtenförderung verschrieben. Spätestens ab der zehnten Klasse wird es für die Lehrer schwierig für Hochbegabte in der Schule genügend Angebote zu machen, als gibt man ihnen die Möglichkeit zusätzlich an der Uni zu lernen.
Huhayna Anis Alkatiri studiert an der TU neben der Schule lineare Algebra: Die 15-jährige Indonesierin mit arabischer Abstammung fühlt sich in ihrer Schule dabei unterstützt und bestärkt – nicht nur von den Mathelehrern:
"Zum Beispiel hat meine Lehrerin meinen Block gefunden in der Halle beim Sport, als ich den holen wollte, und hat sich gefreut, Du machst ja lineare Algebra, warum hast Du mir das nicht erzählt, aber gut, dass Du das machst, also die freuen sich alle ziemlich irgendwie."
Viele Kinder und Jugendliche am Lessing Gymnasium sind hochbegabt. Für ihre Mitschüler sind die sogenannten Schülerstudenten längst nichts Besonderes mehr. Und der Schule kommen solche Schüler zugute meint der Schulleiter:
"Sie kennen das selbständige Lernen, das für den eigenen Fortschritt Verantwortung tragen, und das strahlt auch wieder in das schulische Arbeiten aus."
Und das führt wiederum dazu, dass sich die Lehrer zum Beispiel für Huhayna und Adrian im Schulunterricht immer wieder etwas Neues einfallen lassen müssen, weil sie sich sonst zu sehr langweilen würden. Adrian ist mit dem Angebot in der Schule zufrieden:
"In Naturwissenschaft, da machen die anderen jetzt so Referate und die Lehrerin hat gesagt, ich soll mich jetzt in alle verschiedenen Themen einarbeiten und denen dann helfen und dann kriege ich ein eigenes Thema noch extra, da bin ich schon sehr gefördert auch in der Schule, aber ich manage das auch, das geht schon."
In der Schule sollen die sogenannten Schülerstudenten sich auch mal zurücknehmen, den anderen helfen und nicht immer zeigen, dass sie alles besser können. Persönlichkeitsbildung ist der Schulleitung wichtig – auch dabei hilft die Uni, sagt Michael Wüstenberg
"Sie sind dann als 14-,15-, 16-jährige mit viel älteren zusammen, sie müssen sich da beweisen, behaupten, das schafft Selbstvertrauen und gleichzeitig sehen sie aber auch, dass wenn man etwas besser kann als andere auch mal kritisiert wird oder dass sich jemand freut, wenn man selber einen Fehler macht, das ist aber auch Lebenserfahrung, die sie sammeln und ich möchte das nicht missen."
Manche der Schülerstudenten schaffen bereits während der Schulzeit ihr komplettes Grundstudium, manche sehen die ganze Sache eher gelassen. Huhayna Anis Alkatiri, Indonesierin mit arabischer Abstammung studiert an der TU neben der Schule lineare Algebra. Zumindest in diesem Semester – nächstes Jahr will sie Abitur machen und dann einfach nur noch Schülerin sein.
"Das ist schon ziemlich stressig, wenn man jetzt noch Hausaufgaben hat und dann noch andere Klausuren und da kommt man schon ziemlich durcheinander, deshalb wollte ich das auch dieses Jahr machen statt Nächstes, wenn ich Abitur mache."