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Schuldzuweisung im Fall "Deepwater Horizon"

Knapp eineinhalb Jahre nach der Ölkatastrophe der "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko haben die US-Behörden ihren Abschlussbericht über die Explosion und die folgende Ölpest vorgelegt. Die beteiligten Unternehmen kommen dabei nicht gut weg.

Von Klaus Kastan |
    In dem abschließenden Untersuchungsbericht geben die US-Behörden vor allem drei Unternehmen die Hauptschuld an der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon im April 2010 im Golf von Mexiko: Im Mittelpunkt der Kritik steht der britischen Ölkonzern BP, Verantwortung hätten aber auch die Schweizer Firma Transocean und das amerikanische Unternehmen Halliburton zu tragen.

    Ohne Rücksicht auf mögliche Sicherheitskonsequenzen habe man versucht, bei den Bohrarbeiten Kosten zu reduzieren, heißt es in dem Bericht. Und: Obwohl man von bestehenden technischen Schwierigkeiten auf der Bohrinsel gewusst habe, seien die Arbeiten immer weiter fortgesetzt worden. Hierfür sei vor allem auch der Plattform-Betreiber Transocean verantwortlich zu machen.

    Halliburton schließlich trage die Schuld dafür, dass es überhaupt zu der Explosion kommen konnte: Denn das Bohrloch sei fehlerhaft mit Zement versiegelt worden. Halliburton war für die Zementarbeiten am Meeresboden zuständig. Die Liste der Vorwürfe an BP und die Subunternehmen ist lang: Schlechtes Risikomanagement habe geherrscht, auf wichtige Indikatoren habe man nicht konsequent reagiert, das Bohrloch sei nicht richtig kontrolliert worden und vor allem habe es für die Mitarbeiter auf der Plattform nur ein unzureichendes Training für den Umgang mit Notfallsituationen gegeben.