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Schule
Bildungsinitiative zur Digitalisierung

Virtuell ein Fahrrad bauen oder ein Planetensystem erzeugen - das können Schülerinnen und Schüler im Bildungstruck "Expedition Digitalisierung". Der tourt durch verschiedene Schulen in Baden-Württemberg. Das Ziel: Schüler für digitale Technologien zu interessieren.

Von Sebastian Bargon |
Schüler der International School on the Rhine (ISR) arbeiten am 15.12.2017 in Neuss (Nordrhein-Westfalen) im digitalen Unterricht mit Virtual Reality Brillen.
Neue Technologien im Blick: Schülerinnen und Schüler sollen einen Eindruck von der künftigen, digitalen Berufswelt erhalten (picture alliance / Ina Fassbender)
Voller Vorfreude steht die Informatiklehrerin Jennifer Ursprung mit der siebten Klasse der Max Planck-Realschule vor dem doppelstöckigen Hightech-Bus.
"Wir haben diese Woche Zeitfenster-Woche und die Schüler dürfen jetzt im Prinzip die Anwendungen kennen lernen, die sie im Unterricht schon ein bisschen erfahren haben. Und jetzt kriegen sie einen Ausblick, wie es vielleicht später in der Berufswelt ausschaut. Und ich finde es toll, dass sie da so Visionen bekommen, wie es weitergehen könnte für sie selbst".
Ein virtuelles Planetensystem bauen
Im Inneren des Trucks können die Schülerinnen und Schüler an 15 Stationen mit digitalen Technologien experimentieren, erläutert der Robotik-Ingenieur Dominik Weickgenannt.
"Es gibt zum Beispiel eine Virtuell Reality-Brille, wo die Schüler in eine VR-Welt abtauchen und ein Fahrrad zusammen bauen oder ein Planetensystem zusammen bauen. Wir haben eine Station zur Verschlüsselung, wo die Schüler das Truck-Passwort entschlüsseln müssen indem sie verschiedene Verschlüsselungs-Algorithmen benutzen. Wir haben eine Station zur Programmierung, wo die Schüler hier Lichter im Truck fernsteuern können über eine Bildprogrammier-Sprache."
"Dann legt los, wenn ihr Fragen habt, kommt einfach zu uns!"
Der 13-jährige David und sein Team sind in der virtuellen Realität unterwegs. Die Aufgabe lautet mit Tablet und VR-Brille das Sonnensystem neu zu ordnen.
"Er hat eine VR-Brille auf, womit er wie in einer virtuellen Welt ist, das ist ein anderes Feeling. Er denkt er ist in der Welt. Er hat auch einen Controller in der Hand. womit er die ganzen Sachen greifen kann. Man sieht alles live auf dem Bildschirm. Wenn er nicht unbedingt weiß, wo was ist, können wir es ihm sagen. Ist richtig cool gemacht, vor allem die Grafik ist richtig real, so als wäre man richtig in dem Labor drin."
Mädchen und Jungs gleichermaßen begeistert
"Könntest Du Dir vorstellen beruflich in so eine Richtung zu gehen?"
David: "Ja, sowas macht ja auch Spaß und wenn man was Neues erfindet, ist das ja auch cool."
Aber nicht nur die Jungs sind von den digitalen Lern-Angeboten begeistert.
"Ich find es sehr spannend!"
"Wir haben die Virtual Reality gemacht - da sollten wir halt unser eigenes Apartment aufbauen."
"Wir haben noch einen Code entschlüsselt. Ich fand es sehr spannend, weil man musste erstmal Informationen sammeln, wie man sowas macht. Es war auch gar nicht so einfach. Wir haben in IT auch über Nachrichten gesprochen, also wie man das verschlüsselt, drum war das jetzt auch relativ spannend das auch in echt zu machen".
Vorbereitung auf digitales Berufsleben
Projektleiterin Sabine Pfeiffer ist fest davon überzeugt, dass die Schülerinnen und Schüler in ihrem Berufsleben nicht an der Digitalisierung vorbeikommen, weil diese viele Berufe verändern wird.
"Nehmen wir mal den Arzt. Der wird bei Operationen zukünftig durch digitale Assistenzsysteme unterstützt, die noch sehr viel präziser arbeiten können als es die menschliche Hand je könnte. Der Bäcker hat eine Lagerhaltung, die digitalisiert und vernetzt ist und ihm rechtzeitig sagt, was er wann nachbestellen muss. Bis zu einer digitalisierten Ofensteuerung, die immer genau die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit einstellt."
Der Besuch im Truck hat bei der siebten Klasse der Max Planck-Realschule gleich etwas bewirkt, freut sich die Informatiklehrerin Jennifer Ursprung.
"Wir haben das Wahlfach Informatik in der achten Klasse und ich habe jetzt schon die ersten Rückmeldungen, dass gleich viel interessierte Schülerinnen und Schüler da sind. Das finde ich sehr toll, weil ich einfach denke, das muss noch mehr zusammenwachsen. Und es befruchtet sich ja selber, wenn beide Geschlechter gleich vertreten sind."