Sportunterricht an der Mittelschule von Markt Schwaben. Basketball steht auf dem Lehrplan. Die Turnhalle aus der Mitte der 1960er Jahre ist ein zweistöckiger Flachbau, unten zwei Turnräume, oben die Halle. Der Parkettboden der Turnhalle hat schwarze Flecken.
"Also wenn das oben nicht mehr dicht ist, läuft das runter bis zum Keller, das haben wir jetzt zwar abgeschlagen, aber da blüht es immer wieder aus. Das kommt immer wieder. Also die Turnhalle ist komplett fertig."
Hausmeister Karlheinz Brandl weist nach oben. An den Dachfenstern Wasserschlieren. Wenn es richtig regne, so Brandl, dann laufe da das Wasser in die Halle. Und mit dem Wasser kommt der Schimmel. Ob in den Duschen, in den Umkleiden oder in der Sportgerätekammer:
"Wir haben dann schon teilweise die Halle gesperrt, musst ja dichtmachen, wenn das Wasser drin ist oder wenn es dann massiv das Schimmeln anfängt, da haben wir die Trocknungsgeräte drin gehabt, das war ein größerer Aufwand, da konnte die Halle gar nicht genutzt werden."
Weil die Anzahl der Sportstunden in den vergangenen Jahren gravierend zurückgingen, nutzen die Schüler die Duschen sowieso nicht mehr, sagt Brandl zweckoptimistisch. Die Fenster seien seit Jahren nicht mehr geöffnet worden, die Lüftung sei nie angeschlossen worden. Brandl nennt so was Schmankerl.
"So jetzt kommen wir zu unserem absoluten Schmankerl, der Pausenhof. "
Container sind provisorische Klassenräume
Vor sechs, sieben Jahren zeichnete sich zum ersten Mal ab, dass das Grundschulgebäude von 1959 und die Mittelschule von 1969 ernsthaft saniert werden müssten. Passiert ist nur wenig. Mittlerweile ist die komplette Heizung kaputt, dafür steht auf dem Pausenhof ein mobiler Ersatz. Weil es viel zu wenig Platz für die Klassen gibt, stehen rings um das Schulhaus Container. Insgesamt 25:
Die Lehrerschaft und Nachmittagsbetreuung versuchten etwas gegen die Situation zu unternehmen, sagt diese Hortnerin:
Die Lehrerschaft und Nachmittagsbetreuung versuchten etwas gegen die Situation zu unternehmen, sagt diese Hortnerin:
"Alles was uns möglich ist. Schimmel haben wir schon mehrfach auch an höhere Stelle weitergegeben, ob da endlich mal was gemacht werden kann. Wir lüften natürlich ohne Ende, aber das beschlägt innen und läuft innen das Wasser runter."
Neben Sanierung auch Inklusion und Ganztag stämmen. Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) kennt die Probleme nur zu gut. Gleich nach seiner Wahl vor vier Jahren stand die Schule ganz oben auf der Agenda:
"Die Lüftungstechnik - haben wir festgestellt - ist nicht richtig angeschlossen. Wir wissen, dass da teilweise Schimmel ist. Bis jetzt haben wir vor allem gemacht: Hygiene, also geschaut, ob das Wasser Legionellenmäßig in Ordnung ist. Und das Zweite, was wir gemacht haben: In dem Mensabereich und auch im Lehrküchenbereich, da wissen wir, dass da Schimmel reingekommen ist, der muss beseitigt werden und die Lüftungsanlage muss so angeschlossen werden, dass der Austausch in den Räumen stattfindet."
Bei den Bürgerversammlungen und Gemeinderatssitzungen sei man noch nicht zu einer Lösung gekommen. Die einen wollten nur sanieren, die anderen einen Neubau, die nächsten ein größeres Gebäude auf dem benachbarten Sportplatz.
"Am 13.6. werden wir versuchen durch eine moderierte Marktgemeindesitzung erst einmal zu klären, wie denn die Schulen auf dem Gelände, das uns heute zur Verfügung steht, situiert werden können. Es kommen weitere Anforderungen: Wir haben Inklusion, wir haben die Anforderung, dass Ganztagesklassen kommen. "
An allen Ende gespart
Es sei in der Vergangenheit an allen Enden gespart worden, kritisiert Hohmann. Putzpersonal wurde an der Schule eingespart, sodass die Fußböden kaputt gingen. Vor seiner Amtszeit war im Bauamt nur ein städtischer Angestellter für die Gebäudeaufsicht der Schule und 33 weiterer kommunaler Gebäude zuständig. Heute sind es acht.
Die Zeit drängt. Falls sich der Gemeinderat in absehbarer Zeit einigt, könnte die neue Schule in zwei bis vier Jahren nigelnagelneu dastehen – mit einer Top-Turnhalle. 20 Millionen Euro würde sie mindestens kosten, aber das sei nicht das Problem, so der Bürgermeister.
"Also wenn ich jetzt ein bisschen sarkastisch bin: Kommunen kriegen Kredite derzeit in der Größenordnung von null bis ein Prozent. Also das heißt, das Geld kostet eigentlich so gut wie nichts, also wenn es heute ungefähr 20 Millionen kostet, dann kostet es in zehn Jahren 30 Millionen. Also wenn ich das mal mit einbeziehe und diese Investition vorziehe – das hört sich vielleicht ein bisschen verrückt an – spare ich Geld. "