Auch wer der Umwelt C02 entziehe, müsse honoriert werden, fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet von der CDU. Die aktuelle Diskussion, so der stellvertretende Vorsitzende seiner Partei, leide an einer Schieflage:
"In das, was im Moment zur Bepreisung diskutiert wird, darf man nicht nur Hineinrechnen das, was an Reduktion am Ausstoß eingespart - das ist der eine wichtige Teil - aber was völlig unterbelichtet ist, in der Diskussion, ist die Frage: Wie honorieren wir das, was jemand an CO2 aus der Luft herausnimmt, weil er Wald hat, weil er aufforstet und weil er dadurch auch der Umwelt hilft?"
"Aufforstung kommt allen zugute"
Daher, so Laschet, stehe für ihn fest, "dass in das CO2-Preissystem, das im September im Bundeskabinett erörtert wird, auch die Reduktion von CO2 in der Luft durch Wald ebenfalls eingerechnet wird."
Zumal der Wald in Deutschland leide: Unwetter, Befall durch Borkenkäfer und eben die Hitze würden für große Schäden sorgen, auf die die Politik reagiere müsse, so Laschet:
"Wir müssen kurzfristig aufforsten. Das kommt den Waldbauern zugute, die einen großen Schaden erlitten haben, aber es kommt auch uns allen zu Gute, weil dadurch CO2 reduziert wird und es unserer Klimabilanz hilft."
Klimakabinett tagt im September
Laschet macht sich damit eine Forderung der Waldbesitzer-Verbände zu eigen: Nach deren Angaben würde der Wald in Deutschland mit einer Speicherleistung von rund 127 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, in etwa 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der Bundesrepublik entziehen. Dies müsse die Gesellschaft honorieren, so Laschet, in welcher Form das Ganze geschehen könne, müsse aber noch diskutiert werden:
"Ich finde der, der einen Hektar aufforstet, leistet einen Beitrag zur CO2-Reduzierung. Das muss man preislich anerkennen, das kann in Form einer Prämie geschehen."
Im September will das sogenannte Klimakabinett der Bundesregierung über ein Gesamtpaket zum Schutz der Erdatmosphäre entscheiden.