"Ich komme wieder."
Ein Cyborg aus der Zukunft und seine Drohung, aus der im Laufe der Jahre ein Versprechen werden sollte. 1984 - in James Camerons Science-Fiction-Abenteuer "Terminator" - ist der Satz "Ich komme wieder" fast schon fünf Prozent von Schwarzeneggers komplettem Text. Mehr als 70 Worte braucht es nicht - und der "Terminator", das Mischwesen aus Mensch und Maschine, etabliert die Marke Schwarzenegger in Hollywood.
"Also wirklich für mich, für meine Karriere war der Film wirklich das Beste, was ich je gemacht habe."
Für die Kritiker auch. Denn um einen kybernetischen Organismus perfekt zu verkörpern, bedarf es keiner großen Schauspielkunst. Ein klarer Vorteil für den steirisch-stoischen Mimik-Minimalisten.
Selbst für Fans eine Herausforderung
Im ersten "Terminator" noch der Böse, der aus der Zukunft gesandt worden ist mit dem Auftrag, eine junge Frau zu eliminieren, wird er in den nächsten Teilen ihr Beschützer. Jetzt in Ausgabe 5, "Terminator: Genisys", werden die verschiedenen Zeitebenen der bisherigen Teile so krude miteinander verquickt, dass selbst die Fans der Filmreihe die Augen verdrehen werden.
"Hier stimmt was nicht! John hat mich hergeschickt, um dich zu retten. - Vor dem Terminator, der geschickt wurde, um mich zu töten. Weiß ich. Aber den haben wir schon erledigt. - Wir? - Ich habe auf dich gewartet."
Er habe sich geehrt gefühlt, dass man ihm die Rolle ein weiteres Mal angeboten hat, gesteht Arnold Schwarzenegger und weist voller Stolz darauf hin, dass es so etwas in der Filmgeschichte nicht noch einmal gebe. Er sei immer noch der Terminator. Batman oder Bond beispielsweise würden längst von anderen Darstellern gespielt, die Bösewichte in diesen Filmen sowieso.
Immer wieder Terminator
Ja, er ist immer noch der Terminator. Auch drei Jahrzehnte nach dem ersten Teil. Aber die Marke Schwarzenegger hat in den letzten Jahren an Wert eingebüßt. Damit ist er kein Einzelfall. Immer seltener sind es die Stars, die für volle Kinos sorgen. Vor allem nicht die der 1980er- und 90er-Jahre. Schwarzenegger ist dafür der beste Beweis. Somit klingt sein "Ich komme wieder", das natürlich auch im neuesten "Terminator"-Streifen nicht fehlen darf, wie ein letztes Aufbäumen, eine Art Pfeifen im Walde. Denn mit Arnie lässt sich in Hollywood längst kein Geld mehr verdienen. Das Tragische dabei: Schwarzeneggers Selbstironie aus erfolgreicheren Tagen hat sich zur peinlichen Selbstparodie gewandelt. Mit 67 ist er eine Lachnummer. Und seine verbale Visitenkarte - "I'll be back. Hasta la vista, Baby!" beinahe schon mitleiderregend. Es ist das Schicksal eines Mannes, der sich - wie kein Zweiter - zu einer Kunstfigur hat stilisieren lassen.
"Hey, ich habe gerade herausgefunden, dass ich imaginär bin ... dass Sie jemand erfunden hat?" ("Last Action Hero", 1993)
Nur eine Kleinigkeit fehlt noch in der Vita Arnold Schwarzeneggers, um ihn endgültig zum personifizierten amerikanischen Traum zu machen: Er muss - wie in der Zeichentrickserie "Die Simpsons" bereits geschehen - Präsident der Vereinigten Staaten werden.
"Präsident Schwarzenegger? - Das bin ich. - Unsere Internet-Überwachung meldet eine weitere heruntergeladene Raubkopie. - Sie die blöd? Man weiß doch, dass das verboten ist. Da müssen wir sofort intervenieren."