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Ukraine-Krieg
Schwarzmeer-Getreideabkommen mit Russland offiziell ausgelaufen

Das von der UNO und der Türkei vermittelte Abkommen mit Russland zur Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ist offiziell ausgelaufen. Die bei der letzten Verlängerung festgelegte Frist endete am späten Abend.

    Frisch geernteter Weizen wird in der Nähe von Shuriwka in der Ukraine in einen Getreidespeicher geladen.
    Frisch geernteter Weizen in der Nähe von Shuriwka in der Ukraine (imago-images / NurPhoto / Maxym Marusenko)
    Russland will das Abkommen nach eigenen Angaben erst wieder aufnehmen, wenn Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und russischen Dünger aufgehoben werden.
    Das Auslaufen des Abkommens weckt Befürchtungen, die Preise für Getreide und Lebensmittel könnten wieder steigen. Der EU-Außenbeauftragte Borrell erklärte, Russland verschärfe die weltweite Krise der Ernährungssicherheit, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht habe. Bundesaußenministerin Baerbock sagte in New York, Russlands Präsident Putin setze erneut Hunger als Waffe gegen die ganze Welt ein. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Thomas-Greenfield, sprach von einem Akt der Grausamkeit.
    Dank der Vereinbarung hatte die Ukraine seit vergangenem Sommer Getreide auf dem Seeweg exportieren können. Mehr als 1.000 Schiffe brachten fast 33 Millionen Tonnen ins Ausland. - Kurz nach dem Ende des Abkommens gab es nach ukrainischen Angaben in der Nacht einen russischen Luftangriff auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte, die Exporte auch ohne russische Zustimmung in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der Türkei fortzusetzen.
    Diese Nachricht wurde am 18.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.