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Schweden: Aus der Taiga ins arktische Ozonloch

Seit Jahren mehren sich Hinweise auf eine Verminderung der atmosphärischen Ozonkonzentration auch in der Arktis. Vom schwedischen Forschungszentrum ESRANGE aus – 200 km nördlich des Polarkreises und nahe der Erzstadt Kiruna – starten Raketen und Ballone, um die Atmosphärenschichten bis in Höhen von 700 km zu erforschen. ESRANGE wurde 1966 mitten im lappländischen Urwald errichtet – ursprünglich um das Polarlicht zu erforschen. Heute sind auf dem europäischen Raketenbahnhof ganzjährig rund 100 Frauen und Männer beschäftigt. Neben der nach wie vor wichtigen Umweltforschung wird ESRANGE in zunehmenden Maße für die internationale Telekommunikation genutzt. Satelliten in polarer Umlaufbahn können dank solcher Stationen in hohen geographischen Breiten wesentlich häufiger ihre Daten an Bodenstationen senden als weiter im Süden. Das rauhe arktische Klima mit bis zu 40 Grad minus und heftigen Schneestürmen im Winter stellt dabei kein ernstes Hindernis dar.

Hinrich Bäsemann |