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Iran
Schweden kritisiert Hinrichtung von Dissident Chaab scharf

Die schwedische Regierung hat die Hinrichtung ihres Landsmannes Habib Chaab im Iran scharf kritisiert.

    Habib Chaab bei der ersten Anhörung in seinem Prozess Mitte Januar 2022. Er hat die Arme verschränkt und trägt einen Mund-Nasen-Schutz. Im Zuschauerbereich sitzen verschleierte Frauen.
    Habib Chaab bei der ersten Anhörung in seinem Prozess Mitte Januar 2022 (MAJID AZAD / JAMEJAMONLINE / AFP)
    Außenminister Billström erklärte in Stockholm, die Exekution sei unmenschlich. Er sprach ausrücklich auch im Namen des Europäischen Rats, dessen Präsidentschaft Schweden derzeit inne hat.
    Der Dissident Chaab, der die iranische und die schwedische Staatsbürgerschaft besaß, wurde in Teheran gehängt, wie staatliche Medien mitteilten. Das islamistische Regime hatte ihm vorgeworfen, an mehreren Anschlägen im Iran mit zahlreichen Toten beteiligt gewesen zu sein. Menschenrechtler halten ein enstprechendes Geständnis Chaabs für erzwungen. Mit seiner Hinrichtung nehmen auch die Sorgen um den ebenfalls zum Tode verurteilten deutsch-iranischen Menschenrechtler Jamshid Sharmahd weiter zu. Die Bundesregierung hat den Iran mehrfach aufgerufen, das Urteil nicht zu vollstrecken.
    Diese Nachricht wurde am 06.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.