Rechtextremismus
Schwedisch-dänischer Islamfeind Rasmus Paludan wegen Volksverhetzung bei Koranverbrennungen zu vier Monaten Haft verurteilt

Die schwedische Justiz hat den bekannten islamfeindlichen Rechtsextremisten Rasmus Paludan wegen Volksverhetzung zu vier Monaten Haft verurteilt.

    Porträt von Rasmus Paludan
    Der schwedisch-dänische Islamfeind und Rechtsextremist Rasmus Paludan (Ritzau Scanpix / Henning Bagger)
    Paludan habe sich bei seinen von Koranverbrennungen begleiteten Protesten "herablassend" über Muslime und weitere Gruppen geäußert, erklärte der Richter. Diese Handlungen könnten nicht als "Kritik am Islam oder als Wahlkampfäußerungen" entschuldigt werden. Die öffentliche Kritik am Islam und an Muslimen sei erlaubt, "aber die Verachtung einer Gruppe von Menschen darf eindeutig nicht über die Grenzen eines relevanten und verantwortungsvollen Diskurses hinausgehen", erklärte Söderberg weiter. Paludans Äußerungen bei den Protesten 2022 hätten die Absicht verfolgt, "Muslime zu diffamieren und zu beleidigen", fügte er hinzu. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Paludan bestreitet die Vorwürfe und will gegen das Urteil in Berufung gehen.
    Der schwedisch-dänische Politiker war im April 2022 durch schwedische Städte gezogen und hatte dort Versammlungen abgehalten, bei denen immer ein Koran verbrannt werden sollte. Dabei war es mehrfach zu Ausschreitungen gekommen.
    Paludan ist Gründer der islamfeindlichen Partei Stram Kurs (Strammer Kurs) in Dänemark. Gegen ihn läuft aufgrund von Äußerungen gegen Araber und Afrikaner ein weiteres Verfahren.
    Diese Nachricht wurde am 06.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.