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Militärbündnis
Schwedischer Ministerpräsident Kristersson: Schweden und Finnland werden NATO wohl getrennt beitreten

Die schwedische Regierung zweifelt angesichts des ungelösten Streits mit der Türkei an einem gemeinsamen NATO-Beitritt mit Finnland. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Beitritte unterschiedlich schnell vollzogen würden, sei gestiegen, sagte Ministerpräsident Kristersson in Stockholm. Er äußerte sich gemeinsam mit dem schwedischen Chefunterhändler in den NATO-Gesprächen mit der Türkei, Stenström.

    Schweden, Stockholm: Ulf Kristersson, Vorsitzender der Moderaten Sammlungspartei, gestikuliert während einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit Parlamentspräsident Norlen.
    Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson. (Anders Wiklund/TT News Agency/AP/dpa)
    Ankara wirft Schweden mangelnden Einsatz gegen Terrororganisationen wie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor und weigert sich bislang, den Betritt zu ratifizieren.
    Der schwedische Botschafter in Deutschland, Thöresson, verwies im Deuschlandfunk darauf, dass die Regierung in Stockholm das Anti-Terror-Gesetz verschärfen wolle. Dies sei allerdings schon länger geplant gewesen, betonte Thöresson. Man habe sämtliche von der Türkei geforderten Maßnahmen umgesetzt. Der Botschafter hofft, dass Schweden und Finnland ihre Mitgliedschaften bis zum NATO-Gipfel Mitte Juli in Vilnius erfolgreich abgeschlossen haben.
    Die beiden bislang neutralen skandinavischen Länder hatten nach der russischen Invasion in die Ukraine vor einem Jahr um Aufnahme in die NATO gebeten. 28 der 30 derzeitigen Bündnismitglieder haben die Beitritte bereits ratifiziert. Neben der Türkei fehlt auch noch Ungarn.
    Das gesamte Interview mit dem schwedischen Botschafter in Deutschland, Thöresson, können Sie am Mittwoch in der Sendung "Europa heute" ab 9.10 Uhr hören.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen, den wir laufend aktualisieren.
    Diese Nachricht wurde am 14.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.