Und so hat sich in der Stadt am Lac Léman eine eigene Subkultur gebildet – mit vielsprachigen Hebammen, koreanischen Origamifaltclubs und einem eigenen UNO-Strand. Die Behörden betreiben zwar ein offizielles Willkommenszentrum, bieten Sprachkurse und Stadtführungen für Zugezogene an, aber der Alltag von Schweizern und Expats verläuft in Genf doch eher nebeneinander her. Viele Einheimische leben mittlerweile im benachbarten Frankreich und pendeln jeden Tag über die Grenze zur Arbeit, weil die Mieten in der drittteuersten Stadt der Welt für sie unerschwinglich geworden sind. Und für die weniger privilegierten Einwanderer, die als Fahrer oder Dienstmädchen arbeiten, ist der Alltag in Genf noch härter: Viele von ihnen sind nur geduldet, leben getrennt von ihren Familien und haben eine Arbeitsgenehmigung auf Zeit. Wenn überhaupt.
Das Manuskript zum Nachlesen: