2022 sei das schlimmste Jahr für die Gletscher in den Schweizer Alpen seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, heißt es in dem Bericht. Ihr Volumen sei um einen Rekordwert von gut sechs Prozent geschrumpft. Dieses Jahr sei es mit rund vier Prozent kaum besser gewesen. Der massive Eisverlust ist laut SKK auf sehr schneearme Winter und hohe Temperaturen im Sommer zurückzuführen. Als Folge seien einige Gletscherzungen kollabiert und mehrere kleinere Gletscher vollständig verschwunden.
Die Gletscherschmelze vollziehe sich "in einem schnell zunehmenden Maße", warnte die zur Schweizer Akademie der Wissenschaften gehörende SKK. Diese Beschleunigung sei "dramatisch": Innerhalb von nur zwei Jahren sei so viel Gletschereis verloren gegangen wie im gesamten Zeitraum 1960 bis 1990. Gletscher sind unter anderem als Wasserspeicher von großer Bedeutung. Dies betrifft auch die Wasserkraftwerke in der Schweiz, aus denen rund 60 Prozent der in dem Alpenland erzeugten Energie stammt.
Weltklimarat: Abschmelzen von Eis und Schnee zählt zu größten Bedrohungen durch Klimawandel
Der Weltklimarat IPCC hatte 2019 in einem Sonderbericht über die Ozeane und die weltweiten Eis- und Schneevorkommen prognostiziert, dass niedrig gelegene Gletscher wie in den Alpen und in Skandinavien bis zum Ende dieses Jahrhunderts rund 80 Prozent ihrer Masse einbüßen. In seinem im Februar 2022 veröffentlichten Sachstandsbericht nannte der IPCC das weltweite Abschmelzen von Eis und Schnee als eine der zehn größten Bedrohungen durch den Klimawandel.
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Schweizer Gletscher schmelzen immer schneller
Diese Nachricht wurde am 28.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.